Landeshauptstadt: Ukrainer besuchten Luftschiffhafen Staunen über Gelder und Einladung für Kickerinnen

Potsdam-West - Den Ronald Weigel kannten sie. Ja, lochkoja atletica – Leichtathletik heißt die Sportart auf Deutsch. Als der jetzige Bundestrainer der Geher gestern durch die Halle im Luftschiffhafen ging, begrüßten ihn die Mitglieder des ukrainischen Fußballverbandes freundlich. Auch von Udo Beyer und Uwe Hohn hatten einige der 35 Ukrainer gehört. Und von der DDR-Fußball-Olympiamannschaft wussten sie zu berichten, die während Olympia 1980 in Kiew gewohnt habe, der heutigen Hauptstadt der Ukraine. Gestern schauten sich die Offiziellen des Fußball-Landesverbands den Trainingsplatz ihrer Nationalmannschaft an, informierten sich über die Möglichkeiten deutscher Sportler, sahen beim Frauenfußball zu – und stellten sich selbst zwischen die Pfosten.

So hütete Anatolij Diatschenko gestern wie einst für sein Team Poltawa in der zweiten russischen Liga den Kasten und ließ sich Elfmeter von den B-Juniorinnen der Sportschule aufs Tor schießen. Heute ist Diatschenko Leiter des Fußball-Regionalverbandes Poltawa, die Trainingsbedingungen am Luftschiffhafen und die Strukturen der Sportförderung bekam er von Olympiastützpunktleiter Andreas Heppner erklärt. Dass das Gelände – die Kosten dafür liegen bei jährlich etwa 3,5 Millionen Euro – von der Stadt unterhalten wird, ließ die Ukrainer aufhorchen. Während hier allein zehn Millionen Euro für die Sanierung der Leichtathletikhalle ausgegeben wurden, fehlen in der Ukraine modernste Sportmöglichkeiten. Nicht ein Stadion wurde in den letzten Jahren gebaut, kritisierte Nationaltrainer Oleg Blochin kürzlich. Gastgeschenke hatte der technische Leiter des Fußballverbandes dennoch im Gepäck: Er schenkte den Kickerinnen der Sportschule Bälle und eine DVD über Blochin und Stürmer Andrej Schewtschenko. Dazu gab es eine Einladung für einen Besuch in Kiew. jab