Sport: Um Edelmetall und EM-Tickets
Potsdams Schwimmer starten nun bei Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften
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Mittlerweile hat Johannes Dietrich seinen Jetlag überwunden. Drei, vier Tage nach der Rückkehr aus dem dreiwöchigen Höhentrainingslager in Mexiko-City hatte der Schwimmer des Potsdamer SV im OSC am Wochenende beim Kurzbahn- Weltcup in Berlin noch mit sieben Stunden Zeitunterschied zu kämpfen. „Bei ihm hat der Höheneffekt deshalb noch nicht so funktioniert wie bei den anderen“, sagt sein Trainer Jörg Hoffmann. „Ich denke, jetzt in Essen und danach wird es für ihn besser laufen.“
In Essen beginnen morgen die Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften, bei denen 18 Athleten aus dem Potsdamer Luftschiffhafen – unter ihnen 13 vom Potsdamer SV – an den Start gehen werden. Dietrich will es im Hauptbad Steeler Straße über 50 und 100 m Schmetterling sowie 100 m Lagen wissen. „Ich will überall vorn mitmischen, aber die größten Chancen rechne ich mir auf den Schmetterlings-Strecken aus“, meint der 22-Jährige, der noch ein weiteres Ziel hat: „Ich will mich für die Kurzbahn-EM qualifizieren.“
In Essen geht es auch um die Tickets zu den Kurzbahn-Europameisterschaften im Dezember in Debrecen. Werden bestimmte Pflichtzeiten geschafft, sind zumindest die beiden Erstplatzierten jeder Strecke qualifiziert, möglicherweise sogar die ersten vier; das entscheidet der DSV. Auch Dietrichs Klubkamerad Benjamin Madeja will nach Debrecen – und der 20-Jährige hat sehr gute Chancen dazu, nachdem er beim Weltcup in Berlin am Samstag über 200 m Brust als Final-Fünfter in 2:10,15 Minuten den Deutschen Kurzbahn-Rekord egalisierte. „Ich will hier mein Niveau halten und über 50 Meter weiter vorankommen. Über 100 Meter muss ich noch deutlich schneller werden“, erklärt der Brustschwimmer. Coach Hoffmann, für den Madejas Bestmarke nach den Trainingsleistungen in Mexiko keine Überraschung war, hofft auf stabile Nerven seines Schützlings: „Wichtig wird sein, dass er nicht verkrampft. Vor Berlin war Madeja eher ein Nobody, jetzt in Essen wird er als deutscher Rekordhalter gejagt.“
Auch Jaana Ehmcke vom PSV, am Samstag Weltcup-Dritte über 800 m Freistil und nun über 200, 400 und 800 m kraulend, kann sich Hoffnungen auf Debrecen machen. Max Werkmeister (18) vom SSV PCK Schwedt, der ebenfalls bei Hoffmann trainiert und in Essen die drei Bruststrecken schwimmt, dürfte dort zunächst bei den „Großen“ eher reinschnuppern. „Er ist muskulär noch nicht ganz so weit, hat aber in Mexiko gut zusammen mit Madeja trainiert. Mal sehen, wie er nun damit umgeht“, sagt sein Coach. Für Maik Schulze vom PSV Cottbus, jetzt meist bei der Bundeswehrsportfördergruppe in Warendorf trainierend und bei Wettkämpfen weiter vom Potsdamer Mathias Pönisch betreut, wäre es schon ein Erfolg, über 200 m Freistil ins Finale zu kommen. „Dafür“, so Pönisch, „müsste er sich weiter steigern.“
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