
© Foto: Specht/ IHK
Umbruch bei der IHK: Ina Hänsel neue Präsidentin der Potsdamer Kammer
Die Unternehmerin löst Peter Heydenbluth an der Spitze der Industrie- und Handelskammer Potsdam ab. Ins Präsidium wurden mehrere Potsdamer gewählt.
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Die Potsdamer Industrie- und Handelskammer (IHK) hat eine neue Präsidentin. Es handelt sich um Ina Hänsel, Unternehmerin und Expertin für erneuerbare Energien, aus dem Landkreis Teltow-Fläming. Das teilte die IHK nach einer Vollversammlung am Mittwochabend mit. Nach PNN-Informationen siegte Hänsel bei der entsprechenden Abstimmung mit knapper Mehrheit.
Sie folgt auf Peter Heydenbluth, Geschäftsführer eines Recycling-Unternehmens aus Oranienburg - der als Favorit für die Wahl galt und das Ehrenamt seit 2017 innehatte. Die Kandidatur von Hänsel war erst am Montag bekannt geworden. In den vergangenen Jahren saß Hänsel im Präsidium der IHK Potsdam. Zudem war sie bei der Kammer Ausschussvorsitzende für Energie und Klimaschutz.
Mehrere Potsdamer im IHK-Präsidium
Hänsel bedankte sich laut Mitteilung für das Vertrauen. „Wir erleben gerade eine sehr schwere Zeit für Unternehmen und ich hoffe, dass wir es schaffen, diese gemeinsam zu überwinden“, sagte Hänsel. Und: „Bei unserer Arbeit werden wir uns darauf konzentrieren, die Brandenburger Unternehmen zu unterstützen.“ Zu einem der beiden IHK-Vizepräsidenten wurde der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Stephan Knabe aus Potsdam gewählt.
Außerdem im Präsidium aus der Landeshauptstadt vertreten sind der Medienunternehmer Ronny Bellovics, der Medizintechnik-Firmenchef Christoph Miethke und Linda Rath von dem Technologiestartup Vragments. Die IHK-Vollversammlung war im Frühsommer gewählt worden, sie umfasst 75 Personen, 60 Prozent davon sitzen erstmalig in diesem „Parlament der regionalen Wirtschaft“. Der Überraschungssieg könne auch mit dieser großen Anzahl an Neulingen bei der Abstimmung erklärt werden, hieß es aus IHK-Kreisen. Am Donnerstagabend sendete jedenfalls Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) seine Glückwünsch und lud die neue IHK-Chefin in die Staatskanzlei ein: „ Lassen Sie uns an die bisherigen guten Beziehungen anknüpfen und gemeinsam um die besten Konzepte ringen, um die Wirtschaft zu schützen und weiter voranzubringen.“
Die IHK vertritt die Interessen der Wirtschaft im Westen Brandenburgs, also von der Prignitz bis zum Fläming. Insgesamt hat sie mehr als 80.000 Mitgliedsfirmen. Ihr Hauptsitz ist in der Breiten Straße in Potsdam. Neben der allgemein schwierigen Lage mit Energiekrise und Inflation hat die Kammer aktuell mit schwerwiegenden Technikproblemen zu kämpfen.
Denn nach einem mutmaßlichen Hackerangriff wurden Anfang August die Computer-Systeme aller IHK-Standorte in Deutschland heruntergefahren - auch in Potsdam. Seitdem funktioniert das Internet nicht mehr. Per E-Mail sind die Mitarbeiter dort nicht mehr erreichbar, nur noch per Telefon und Fax. Wann die Probleme behoben sein werden, ist noch ungewiss.
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