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Landeshauptstadt: Umbruch und neue Aufgaben

Potsdams Selbsthilfezentrum erweitert sein Angebot. Neues Personal soll dabei helfen

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Innenstadt – Neues Personal, neue Aufgaben: Potsdams Selbsthilfe,- Kontakt- und Informationszentrum (Sekiz) in der Hermann-Elflein-Straße befindet sich in einem Umbruch. So hat das Sekiz unter anderem damit begonnen, an einem Patenmodell zu Beseitigung von Jugendarbeitslosigkeit und Fachkräftemangel zu arbeiten. Dabei werden mit Potsdams Partnerstadt Opole und dem österreichischen Graz Erfahrungen ausgetauscht. Ziel ist es, dass Jugendliche in Einzelgesprächen von Mentoren an eine Ausbildung und spätere qualifizierte Arbeit herangeführt werden. Eine neue Aufgabe soll auch in der Betreuung von Flüchtlingen liegen, so Potsdam Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos). Gedacht ist an die Sprachförderung von Kindern oder an Hilfen zu Eingewöhnung in den Alltag. Die bekannten und stark nachgefragten Angebote soll es jedoch auch weiterhin geben. „Das ist ein Pfund für die Stadt“, sagte Müller-Preinesberger am Montag bei der Vorstellung der neuen Mitarbeiterinnen.

Ein neues Gesicht für die Besucher der Einrichtung ist Bianca Richter. Zum 1. August hat sie die Leitung der Potsdamer Informations- und Kontaktstelle für die Selbsthilfe übernommen. „Ich bin noch ganz frisch“, sagte Richter. Die 1976 geborene Potsdamerin hat Sozialpädagogik studiert und im Kinder- und Jugendbereich, im Krankenhaus und im sozialpsychiatrischen Dienst gearbeitet. Unter anderem war sie im Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes im Landkreis Havelland tätig. „Diese Erfahrungen kann ich hier einbringen“, so Richter.

Nicht neu im Sekiz, aber neu als Geschäftsführerin ist Ulrike Buttenberg, die bisher die Freiwilligenagentur geleitet hat. Sie löst Angelika Tornow ab, die das Sekiz seit den Anfängen leitete und nun in Rente gegangen ist. Buttenberg hat zuvor als Religionslehrerin und Lektorin gearbeitet. „Im Sekiz herrscht ein guter Geist“, sagte die 45-Jährige. Diesen wolle sie erhalten. Die zweite neue Mitarbeiterin ist Martina Siml, die sich in der Kontaktstelle vor allem um die Finanzen und die Verwaltungsaufgaben kümmern soll. Zudem wird sich die 1980 geborene Mutter zweier Kinder um die Organisation der Freiwilligenarbeit durch den Verein kümmern.

Die Einrichtung bietet den Raum für viele Angebote vom Treffen der Anonymen Alkoholiker bis hin zum Yogakurs. Begonnen hatte das Zentrum 1991 als eine Kontaktstelle für Menschen, die an Selbsthilfe interessiert waren. In der DDR waren solche Gruppen nicht erwünscht. Es gab sie nur vereinzelt unter dem Dach der Kirche. 1993 eröffnete das Sekiz als Begegnungsstätte in Drewitz, wo bald auch Kurse angeboten wurden und sich Interessengruppen beispielsweise für Rommé oder Handarbeit bildeten. Finanziert wird die Arbeit durch Zuschüsse von der Stadt und von Krankenkassen.

Lag anfänglich der Schwerpunkt auf der Selbsthilfe, hat sich schon bald mit der Freiwilligenagentur ein zweites Standbein entwickelt. Diese vermittelt Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Seit 2009 nutzt die Einrichtung die Räume in der Hermann-Elflein-Straße 11. Hier soll sich das Sekiz weiter öffnen: Dazu gebe es die Idee, einmal im Monat eine Art Café anzubieten, so Vereinsvorsitzender Oliver Geldener. Auch eine Bibliothek könne es geben. Künftig sollen mehr junge Menschen angesprochen werden – auch weil viele Initiativen, die im Sekiz zu Hause sind, ein Generationsproblem haben. Nun soll die Zusammenarbeit mit Schulen verstärkt werden, so Geldener. Marco Zschieck

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