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Seit vergangenem Frühjahr war die Metropolishalle eine Unterkunft für Geflüchtete.

© Andreas Klaer

Umgang mit Flüchtlingen: Hotelzimmer statt Metropolishalle

Nach fast einem Jahr Nutzung ist die Eventarena inzwischen leergezogen. Die Unterbringung bleibt für das Rathaus eine Herausforderung.

In der Babelsberger Metropolishalle sind - knapp ein Jahr nach ihrer Eröffnung als Übergangswohnheim für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine - nun keine Menschen mehr untergebracht. Das bestätigte Stadtsprecherin Juliane Güldner am Donnerstag auf PNN-Anfrage. Der Großteil der Personen sei in vom Rathaus angemietete Zimmer eines Hotels umgezogen, sagte sie. Die Eventhalle am Filmpark war kurz vor Ostern 2022 zur Notunterkunft umgerüstet worden, soll nun aber wieder für Veranstaltungen genutzt werden.

Die Anmietung von 45 Doppelzimmern eines Hotels in Potsdam-West seit dem 1. März hatte die Stadt bereits bestätigt. Hintergrund ist die Platznot bei der Unterbringung. So sind bis Ende Februar bereits 280 Flüchtlinge der Stadt Potsdam zugewiesen worden - rund 100 mehr als noch Mitte Februar. Zusätzlich würden täglich rund vier bis fünf Menschen aus der Ukraine in der Ausländerbehörde vorsprechen, sagte Sprecherin Güldner.

Damit kommt die Stadtverwaltung an ihre Grenzen. Zum Stichtag 1. März waren demnach in den kommunalen Gemeinschaftsunterkünften genau noch 56 Plätze zur Belegung verfügbar. In der als Notunterkunft ausgewiesenen Orangerie der Tropenhalle Biosphäre am Volkspark waren von rechnerisch 95 Plätzen bereits 39 belegt, sagte Güldner. Vor diesem Hintergrund hatte es auch massive Kritik an dem Vorhaben gegeben, den derzeit auch für Flüchtlinge genutzten Wohnblock Staudenhof ab Sommer abzureißen.

Die Stadtverwaltung jedenfalls versucht weitere Kapazitäten zu schaffen. Unter anderem laufen Verhandlungen, das Ex-Hotel „Bayrisches Haus“ am Wildpark zu nutzen. Auch ist Anfang November eine neue Gemeinschaftsunterkunft in einer noch umzubauenden Gewerbeeinheit im Kirchsteigfeld geplant. Hierzu teilte Güldner mit, dort würden bis zu 100 Menschen untergebracht.

So sah es an der ehemaigen Kleingartensparte Angergrund nach der Räumung aus.
So sah es an der ehemaigen Kleingartensparte Angergrund nach der Räumung aus.

© Ottmar Winter PNN

Sehr zurückhaltend nahm das Rathaus Stellung zu einem in der vergangenen Woche bekannt gewordenen Angebot des Investors Tamax. Das Unternehmen hatte auf PNN-Anfrage erklärt, die verwaiste Kleingartensparte Angergrund in Babelsberg könne als Platz für dringend benötigte Flüchtlingsunterkünfte dienen. Man wäre auch bereit, ein solches Angebot an die Stadt abzugeben, falls es die entsprechende Unterstützung gäbe. Stadtsprecherin Güldner teilte hierzu mit: „Der Landeshauptstadt liegt kein offizielles Angebot der Tamax vor. Daher kann dazu keine Stellungnahme erfolgen.“

2018 hatte die Tamax hatte als Eigentümerin die Sparte räumen lassen – während die Stadtpolitik bisher darauf beharrt, dass das Areal für Gärten genutzt wird. So war die Tamax bereits mit dem Angebot gescheitert, dort eine Wohnanlage zu errichten.

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