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Landeshauptstadt: Umstände des Todes von Magnus unklar Ermittler schließen natürlichen Tod aus

Am Stern - Da es bei den Ermittlungen zum unaufgeklärten Tod des kleinen Magnus in der Kita Regenbogenland immer noch keine neuen Erkenntnisse gibt, könnte das Verfahren auch ohne Ergebnis enden. Dies sagte Christoph Lange, Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, auf PNN-Nachfrage.

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Am Stern - Da es bei den Ermittlungen zum unaufgeklärten Tod des kleinen Magnus in der Kita Regenbogenland immer noch keine neuen Erkenntnisse gibt, könnte das Verfahren auch ohne Ergebnis enden. Dies sagte Christoph Lange, Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, auf PNN-Nachfrage. Allerdings schließt die Behörde eine natürliche Todesursache aus. „Wir ermitteln klar wegen eines Unfalls“, sagte Lange. Mit „ziemlicher Sicherheit“ ausgeschlossen werden könne weiter, dass der Tod durch die Bernsteinkette verursacht worden sei, die Magnus an dem Tag trug, an dem er leblos in einem Weideniglu gefunden worden war. Das 18 Monate alte Kleinkind war am 26. Juni vergangenen Jahres verunglückt und später im Krankenhaus verstorben.

Die von ihm getragene Kette hatte zunächst als Ursache des Unfalls gegolten – Magnus sei mit ihr möglicherweise an einem Ast hängen geblieben und hätte sich dadurch selbst stranguliert, hieß es damals. Daraufhin hatte die Stadtverwaltung und der Träger der Kita, das Diakonische Werk Potsdam, dringend davon abgeraten, Kleinkinder mit solchem Schmuck auszustatten. „Mit dem Hinweis, dass es die Kette nicht war, wollten wir öffentlich klarmachen, dass die Eltern des Jungen aus unserer Sicht keine Schuld trifft“, sagte Lange. Es werde auch weiter geprüft, ob sich möglicherweise Erzieherinnen der Kita schuldig gemacht hätten – etwa durch Verletzen ihrer Aufsichtspflicht. Man müsse herausfinden, ob mögliche Gefahrenquellen in der Kita übersehen worden seien. „Das Problem ist, dass es keine Zeugen für den Vorfall gibt“, sagte Lange. So könnten die mit Magnus spielenden Kinder nicht befragt werden. Auch das Personal habe keine genauen Angaben machen können. Deshalb müssten Gutachter versuchen, das Geschehen an dem Tag zu rekonstruieren, um zu ermitteln, ob jemand für den Unfall zur Verantwortung zu ziehen sei. „Da dieser Vorwurf sehr erheblich ist, brauchen wir Zeit“, so Lange. Deshalb könne er keinen Termin nennen, wann ein Ergebnis zu erwarten sei.

Einen zügigen Abschluss der Ermittlungen zum Tod von Magnus erhofft sich Marcel Kankarowitsch, Geschäftsführer des Diakonischen Werks: „Die Ursache muss ausfindig gemacht werden, mit welchem Ergebnis auch immer.“ Allerdings habe sich aus seiner Sicht niemand vom Personal der Kita schuldig gemacht. Es habe nach dem Vorfall keine internen Konsequenzen gegeben. Nur Schmucksachen wie Halsketten seien weiterhin verboten, so Kankarowitsch gestern gegenüber den PNN: „Die langen Ermittlungen sind für alle Beteiligten menschlich belastend, weil Wunden immer wieder aufgerissen werden.“ Henri Kramer

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