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Potsdam: Umzug des Rechenzentrums für 64 Millionen Euro
Der Umzug des Rechenzentrums kostet 64 Millionen Euro - und ist offenbar schwieriger als gedacht. Nun werden zusätzliche Spezialisten gesucht.
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Potsdam - Für den technisch hoch komplexen Umzug des Landesrechenzentrums in der Breiten Straße werden weitere Spezialisten als Helfer gesucht. Dafür hat der brandenburgische IT-Dienstleister jetzt die nächste Ausschreibung gestartet – in der auch weitere Details des schwierigen Projekts bekannt gegeben werden.
So sei gegenwärtig geplant, „alle aktiven Netzkomponenten und circa 55 Prozent der Hardware neu zu beschaffen“. Zudem müsse die alte Hardware kontrolliert außer Betrieb genommen werden. Die restlichen Rechner sollen wie berichtet in einen gemieteten Serverraum in Berlin-Spandau verlagert werden – damit der Flachbau an dem Rechenzentrum zugunsten der Wiederherstellung der historischen Potsdamer Mitte abgerissen werden kann. Spätestens Mitte 2018 soll das Haus an der Kreuzung Breite/Dortustraße leergezogen sein. Zuletzt war noch von Ende 2018 die Rede gewesen (PNN berichteten).
Bislang im Kosten-Rahmen
Weil der Umzug technisch sehr anspruchsvoll ist, sind auch die Kosten sehr hoch. 64 Millionen Euro müsse das Land dafür ausgeben, wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte. Zugleich zum stufenweisen Umzug soll ein störungsfreier Rechenzentrumsbetrieb aufrechterhalten werden, schließlich geht es um die komplette IT-Infrastruktur der brandenburgischen Landesbehörden. Diese umfasst laut Ausschreibung mehrere Hundert Terabyte, auch sensible Daten der Bewohner der Mark sind dabei. Wichtig für die Umzugshelfer ist laut der Ausschreibung ein möglichst risikofreier Umzug, aber auch die Einhaltung der Kostenkalkulation. Bislang sei man im Rahmen geblieben, sagte der Sprecher.
Erst kürzlich hatte das Land eine weitere Ausschreibung für Helfer-Unternehmen gestartet, die die Durchführung des Umzugs, die Kommunikation, die terminliche Koordination sowie die Überwachung, Entstörung und Dokumentation übernehmen sollen. Die eigentliche Umzugsplanung war bereits an den amerikanischen Computer-Konzern Hewlett Packard vergeben worden. Mit der neuen Ausschreibung gehe es um ein weiteres Paket zur Vorbereitung des Datentransfers, so der Ministeriumssprecher. Bis zum 21. März können sich interessierte Firmen bewerben.
Ersatzstandort sollte schon 2015 gefunden werden
Ursprünglich sollte bereits Mitte 2015 ein Ersatzstandort für das Rechenzentrum gefunden sein, doch es kam mehrfach zu Verzögerungen. Dadurch werden Projekte in der Potsdamer Mitte behindert, etwa die Entwicklung der sogenannten Plantage: Dort, wo heute die Rechnerhalle steht, sollen Anlagen für den Schul- und Freizeitsport sowie eine öffentliche Grünfläche entstehen. Zudem sind dort und auf dem benachbarten Gelände der vor Kurzem abgerissenen Feuerwache in den nächsten Jahren etwa 300 Wohnungen geplant. Das benachbarte Rechenzentrum, das derzeit von Künstlern genutzt wird, ist von den Abrissplänen für den Flachbau nicht betroffen.
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