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ATLAS: Unbegreiflich

Der Befund klingt alarmierend: Im vergangenen Jahr wurden in Potsdam mehr als doppelt so viele Fälle von Kindeswohlgefährdung festgestellt als noch im Jahr davor. Bei 50 Kindern und Jugendlichen stellte das Jugendamt eine Vernachlässigung oder die Anwendung körperlicher, psychischer oder sexueller Gewalt fest.

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Der Befund klingt alarmierend: Im vergangenen Jahr wurden in Potsdam mehr als doppelt so viele Fälle von Kindeswohlgefährdung festgestellt als noch im Jahr davor. Bei 50 Kindern und Jugendlichen stellte das Jugendamt eine Vernachlässigung oder die Anwendung körperlicher, psychischer oder sexueller Gewalt fest. Und natürlich: Jeder einzelne Fall ist einer zu viel. Für die Betroffenen ist eine Misshandlung oder ein Missbrauch nicht nur akut eine Katastrophe, sie leiden möglicherweise noch ein Leben lang an den Folgen eines solch unbegreiflichen Vertrauensbruches. Die Zahlen geben dennoch auch Anlass zur Hoffnung: Denn sie dokumentieren eine gestiegene Aufmerksamkeit gegenüber dem Thema. Nachbarn, Ärzte oder Lehrer achten offenbar besser auf Anzeichen für einen möglichen Missbrauch und wissen, an wen sie sich mit einem Verdacht wenden müssen. Dass es Familien gibt, in denen Kinder misshandelt werden, wird jedem Verbot zum Trotz traurige Wirklichkeit bleiben. Umso wichtiger ist es, dass es Mechanismen gibt, um betroffene Kinder zu identifizieren, damit sie aus dem gewalttätigen Umfeld gelöst werden können und eine Chance auf ein normales Leben haben.

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