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Zur Sicherheit. Die Feuerwehr durchsuchte den Bahnhof in Schutzanzügen.

© Fröhlich

Potsdamer Hauptbahnhof zwei Stunden lahmgelegt: Unbekannte drohten mit radioaktivem Material

Am Dienstag wurde der Potsdamer Hauptbahnhof teilweise evakuiert. Grund für den Großeinsatz: Unbekannte drohten in einer E-Mail, einen Rucksack mit radioaktivem Material in einem Schließfach abgelegt zu haben.

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Potsdam - Ein Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr hat am Dienstagmorgen zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen am Hauptbahnhof geführt. Der Bahnhof selbst musste für mehr als zwei Stunden gesperrt werden. Grund für den Einsatz war eine E-Mail, die Unbekannte an den Wachschutz geschickt hatten. Darin wurde behauptet, dass in einem Schließfach im unteren Bereich des Bahnhofs in Richtung Friedrich-Engels-Straße ein Rucksack mit radioaktivem Material abgelegt worden sei.

Um 10.17 Uhr wurde die Polizei alarmiert. Beamte der Brandenburger Polizei und der Bundespolizei evakuierten den Bahnhofsbereich der Passagen und riegelten das Umfeld ab. Die Feuerwehr rückte mit einem ABC-Erkundungskraftwagen an. Spezialkräfte in Strahlenschutzanzügen öffneten am Mittag alle Schließfächer. Nach zwei Stunden Sperrung gab es Entwarnung: Es wurde kein radioaktives Material gefunden. Gegen 12.30 Uhr war der Einsatz beendet, der Bahnhof wurde wieder freigegeben. Jetzt wird wegen „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“ ermittelt und geprüft, wer die E-Mail verschickt hatte. Die Tat kann laut Polizei mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden.

Messungen: Keine erhöhte Strahlung

Zunächst war der Ausgangsbereich ab 10.35 Uhr evakuiert worden, der Bahnhof wurde teilweise geräumt. Landes- und Bundespolizei rückten mit 30 Beamten an, die Feuerwehr war in fast gleicher Stärke präsent. Messungen ergaben aber, dass von den Schließfächern keine erhöhte radioaktive Strahlung ausging.

Die Züge hielten wegen der Räumung nicht mehr am Hauptbahnhof, sondern blieben vor dem Bahnhof stehen oder fuhren durch. Einige Züge wurden umgeleitet. So fuhr der RE1 Richtung Magdeburg von Berlin-Charlottenburg über Spandau und Golm, die Züge aus Richtung Magdeburg wurden ab Werder (Havel) über Spandau umgeleitet. Teilweise hielten die Züge auch noch am Bahnhof Charlottenhof. Fahrgäste in S-Bahnen sollten am Griebnitzsee aussteigen. Da auch der Straßenbahnverkehr am Hauptbahnhof unterbrochen war, kam es zu erheblichen Beeinträchtigungen. Mehrere Hundert Reisende mussten zwei Stunden lang vor dem Bahnhof und im nicht evakuierten Bereich der Bahnhofspassagen ausharren. Polizei und Feuerwehr sprachen von einem erfolgreichen Einsatz. 

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