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Landeshauptstadt: Unendliche Geschichte

Bürgermeister beanstandet Beschluss zur vierten Teltower Grundschule

Teltow – Die Diskussion um eine vierte Teltower Grundschule in Seehof gerät immer mehr zur unendlichen Geschichte. Haben die Eltern noch auf der Sondersitzung der Stadtverordneten am 29.September aufgeatmet, nachdem mehrheitlich ein weiterer Zuschuss für das Vorhaben verabschiedet wurde, wird dieser Beschluss nun wieder in Frage gestellt. Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD), der seinerzeit selbst mit Ja stimmte, hat das Beschlusspapier kürzlich beanstandet.

Erst nach einem Mehrheitsvotum der Stadtverordneten war die Sitzung am 29. September für Gäste geöffnet worden (PNN berichteten). Da ursprünglich aber eine nichtöffentliche Sitzung angekündigt war, sei es nicht allen interessierten Bürgern möglich gewesen daran teilzunehmen, teilt Schmidt nun mit. Das stelle seiner Meinung nach einen Verstoß gegen den Öffentlichkeitsgrundsatz dar, weshalb das Papier erneut auf die Tagesordnung der heutigen konstituierenden Stadtverordnetenversammlung gesetzt wurde.

Doch die Sicht des Bürgermeisters wird nicht von allen Stadtverordneten geteilt, denn an der Sitzung nahmen mehrere Eltern teil. Rund 50 Eltern und Kinder hatten schon vor der Sitzung mit einer Demo vor dem Rathaus daran erinnert, wie dringlich eine vierte Grundschule sei. Denn die drei Teltower Schulen platzen aus allen Nähten. Container und Doppelnutzung sind bereits Schul alltag, und daher war das Angebot des Evangelischen Diakonissenhauses Teltow-Berlin-Lehnin, eine Schule in freier Trägerschaft zu eröffnen, vielen willkommen. Gegen den Willen der Verwaltung bewilligten die Stadtverordneten 2,25 Millionen Euro für Anschubfinanzierung sowie Investitionen.

Dass nun nach einer Formalie gesucht wurde, erstaune ihn nicht, sagte FDP-Fraktionschef Hans-Peter Goetz den PNN, „denn wenn die Verwaltung etwas nicht will, ist sie sehr erfinderisch“. Für den neuen SPD-Fraktionschef Frank Fromm ändert die Beanstandung jedoch nichts an dem Sachverhalt: „Solange sich die Tatsachen nicht ändern, gibt es keinen Grund anders abzustimmen.“ Elternsprecherin Ute Hansen findet das Gezerre um die Schule allmählich lächerlich. „Uns Eltern drängt sich der Eindruck auf, als führe Herr Schmidt einen Privatkrieg.“ Nach wie vor würden die Eltern in ihrem Engagement für die Schule aber nicht nachlassen, versicherte Hansen. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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