ATLAS: Ungeeignet
Zunächst einmal: Eine illegale Hausbesetzung wie in der Stiftstraße ist zur Durchsetzung von politischen Forderungen ungeeignet – sie schafft vor allem neue Probleme für jene Besetzer, die sich nun wegen Hausfriedensbruchs verantworten müssen. Allerdings zeigt die erste Räumung eines wild besetzten Potsdamer Hauses seit Jahren auch, wie drängend das Problem fehlender Wohnungen und steigender Mieten in Potsdam ist.
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Zunächst einmal: Eine illegale Hausbesetzung wie in der Stiftstraße ist zur Durchsetzung von politischen Forderungen ungeeignet – sie schafft vor allem neue Probleme für jene Besetzer, die sich nun wegen Hausfriedensbruchs verantworten müssen. Allerdings zeigt die erste Räumung eines wild besetzten Potsdamer Hauses seit Jahren auch, wie drängend das Problem fehlender Wohnungen und steigender Mieten in Potsdam ist. An dieser Entwicklung ist vor allem das attraktive Umfeld der Stadt schuld, in die immer mehr Menschen kommen – der Wohnungsmarkt heizt sich auf. Die Stadtpolitik, und das schließt die Opposition in der Stadtverordnetenversammlung ein, hat bislang keine überzeugende Antwort gefunden, diesen Trend zu stoppen. Ein Beispiel: die Linke. Zwar kann es symbolisch hilfreich sein, auf Verkäufe von kommunalen Grundstücken zu verzichten, wie es die Partei jetzt fordert – ob sich dadurch eine Miete senkt, ist fraglich. Und womöglich gibt es auch keine befriedigende Antwort zur schnellen Lösung des Mietproblems, wie die Besetzer sie verlangen. Insofern ist es zumindest erfreulich, dass die Besetzung der Stiftstraße 5 friedlich verlaufen ist. Gleichwohl wird sich die linksalternative Szene mit dem Ergebnis des gestrigen Tages wohl nicht zufriedengeben.
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