MEINE Woche: Ungerecht

Hilfe! Mein Schuldirektor missbraucht meine Praktikumsplatzentscheidung. Ich gehe in die achte Klasse des Einstein-Gymnasiums und derzeit dreht sich in meinem Kopf alles ums Schülerpraktikum. Denn wie alle Schüler in Berlin und Brandenburg haben wir in der neunten Klasse ein solches Praktikum. Ich finde das super, weil das eine gute Gelegenheit sein könnte, sich über seinen Wunschberuf zu erkundigen. Doch leider gibt es bei uns an der Schule eine Sonderregelung, die besagt, dass alle Schüler der naturwissenschaftlich orientierten Klasse ab der neunten Klasse gezwungen sind, an einer Universität in Berlin oder Brandenburg zu hospitieren. Die Sprach-Klassen unserer Schule dürfen dagegen weiterhin frei wählen. Das ist eine Ungerechtigkeit die mich schon die ganze Woche beschäftigt, weshalb ich die Nächte nicht mehr ruhig schlafen kann. Denn ich wollte mein Schülerpraktikum eigentlich bei einem Designer oder im Filmpark Babelsberg ableisten, doch bin ich jetzt gezwungen, an einer Universität zu hospitieren, im schlimmsten Fall in Fächern wie Physik oder Chemie. Ich weiß nicht, ob ein Schülerstreik lohnenswert wäre, diesen Fall habe ich schon mal mit meinen Freundinnen diskutiert. Mit Worten kann man die Lehrer schließlich nicht überzeugen. Naja, bis dahin ist noch etwas Zeit, das Schülerpraktikum soll wohl Ende des Jahres stattfinden. Vielleicht ist bis dahin noch ein Kompromiss möglich.

Sophie-Anne Hahn ist 14 Jahre alt und Schülerin in Potsdam.