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ATLAS: Unhaltbar

Es ist eine Peinlichkeit: Hasso Plattner, milliardenschwerer Potsdam-Mäzen, verklagt die Stadt. Es geht – natürlich – um den Griebnitzsee.

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Es ist eine Peinlichkeit: Hasso Plattner, milliardenschwerer Potsdam-Mäzen, verklagt die Stadt. Es geht – natürlich – um den Griebnitzsee. Plattner hat dort die historische Churchill-Villa erworben, zu der einst auch ein Bootshaus gehörte. Das will der Software-Unternehmer wieder aufbauen. Dass er es darf, stand im Bebauungsplan. Er stellte einen Bauantrag, die Genehmigung wäre wohl eine Formalie gewesen. Doch die Verwaltung stellte fest, dass bei Plattners Antrag Unterlagen fehlten. Als er sie nachreichte, war der Bebauungsplan, der das Bootshaus erlauben sollte, nicht mehr existent. Ein Gericht erklärte ihn für ungültig. Ob das reicht, um Plattners Genehmigung zu versagen, ist die eine Frage. Sie wird nun wohl vor Gericht geklärt. Die andere ist, warum die Stadt es nicht geschafft hat, Plattner ihre Nicht-Genehmigung plausibel zu machen. Der Mäzen äußert den Verdacht der Willkür, fühlt sich ungleich behandelt. Dabei geht es wohlgemerkt nicht um eine Besserstellung des Milliardärs, der sich für den freien Uferweg einsetzt. Dass die Verwaltung nun bereits mehr als ein Jahr braucht, um allein den Entwurf eines neuen Bebauungsplans vorzulegen – Voraussetzung für einen erneuten Bootshaus-Bauantrag – ist ein schlicht unhaltbarer Zustand.

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