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Das Verkehrsschild ist doppelt wegweisend: „Filmuniversität“ steht auf dem Pfeil zur Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“, wenn man von der Großbeerenstraße in die Marlene-Dietrich-Allee abbiegt. Darauf angesprochen, schmunzelt HFF-Präsident Dieter Wiedemann nur vielsagend.
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Das Verkehrsschild ist doppelt wegweisend: „Filmuniversität“ steht auf dem Pfeil zur Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“, wenn man von der Großbeerenstraße in die Marlene-Dietrich-Allee abbiegt. Darauf angesprochen, schmunzelt HFF-Präsident Dieter Wiedemann nur vielsagend. Dass die älteste Filmhochschule Deutschlands endlich Universität wird, dafür kämpft er bekanntlich seit Jahren. Am heutigen Mittwoch feiert Dieter Wiedemann seinen 65. Geburtstag.
Mit fast 16 Jahren im Amt ist er zur Konstante im Potsdamer Hochschulbetrieb geworden – so wie sich die HFF unter seiner Leitung zu einer Lieblingsadresse für den Filmnachwuchs entwickelt hat. Sie war die bundesweit erste Hochschule, an der ein 3-D-Film gedreht wurde, gestern erst startete ein internationaler Kongress zur digitalen Produktion. Zu Ländern auf beinahe allen Kontinenten unterhält die HFF Beziehungen, im Mai findet das 40. Studentenfilmfestival „Sehsüchte“ statt, im Herbst kommt der Deutsche Kurzfilmpreis in das moderne Glasgebäude in der Marlene-Dietrich-Allee, das demnächst auch einen neuen Anbau bekommt.
Als Wiedemann 1990 zur HFF kam, residierte die Hochschule noch in einer verschlafenen Villa im Ex-Grenzgebiet. Geboren wurde der studierte Pädagoge 1946 im tschechischen Liebschitz, aufgewachsen ist er im thüringischen Suhl. Seit der Promotion 1980 widmete er sich dem Film, forschte über die soziale Funktion des Kinos oder die Ästhetik des Fernsehens, ein Hauptinteresse ist Medienpädagogik. Auch jenseits der Hochschule ist er aktiv – im Kuratorium des Osteuropafilmfestivals Cottbus oder beim Kinderfilmfestival „Goldener Spatz“ etwa, den PNN-Lesern ist Wiedemann auch als Kolumnenschreiber bekannt. Eines hat er immer wieder betont: In den Ruhestand verabschiedet er sich erst, wenn die HFF Uni ist. Nächste Woche trifft sich das Gründungskuratorium wieder. Das passende Straßenschild gibt es ja schon. Jana Haase
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