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Digitales Zentrum am Griebnitzsee: Uni Potsdam beschließt neue Fakultät mit Plattner-Institut
Die Universität Potsdam bekommt eine sechste Fakultät für "Digital Engineering". Diese soll in Zusammenarbeit dem Hasso-Plattner-Institut eingerichtet werden. Damit soll die Rolle des Standorts Griebnitzsee als digitales Wissens- und Kompetenzzentrum weiter gestärkt werden.
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Potsdam - Der Senat der Universität Potsdam hat am Mittwoch den Weg für eine eigenständige Fakultät für „Digital Engineering“ an der Uni frei gemacht. Die neue Fakultät wird zusammen mit dem Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) eingerichtet, das bislang ein sogenanntes An-Institut der Uni war. Das HPI geht auf eine Stiftung seines Namensgebers zurück, Hasso Plattner hat bislang das Institut mit 200 Millionen Euro ausgestattet. Im Zuge der Einrichtung der Fakultät soll das HPI deutlich ausgebaut werden. Der 72-jährige Mitgründer von SAP will die neue Fakultät zu einem Exzellenzcenter im Bereich des „Digital Engineering“ entwickeln. Plattner hatte zuvor angekündigt, die Finanzierung des HPI über die Hasso-Plattner-Stiftung dauerhaft sicherzustellen.
Die Universität sprach von einer zukunftsweisenden strategischen Erweiterung für die größte Hochschule des Landes Brandenburg. „Mit diesem Schritt werden nicht nur inhaltlich, sondern auch organisatorisch ganz neue Wege beschritten“, sagte Uni-Präsident Oliver Günther. Die nunmehr sechste Fakultät wird von der Uni und der von der Hasso-Plattner-Stiftung finanzierten HPI GmbH gemeinsam getragen. Davon erhoffen sich beide Seiten, die Rolle des Standorts Griebnitzsee als digitales Wissens- und Kompetenzzentrum weiter zu stärken.
Uni-Präsident Günther: „Wir sind Hasso Plattner außerordentlich dankbar"
Die neue Einrichtung wird als privat finanzierte Fakultät an einer öffentlichen Universität organisiert. Uni-Präsident Günther bezeichnete dies als eine Form der Public-Private-Partnership im besten Sinne. „Wir sind Hasso Plattner außerordentlich dankbar, dass er den gemeinsamen Weg mit der Universität Potsdam fortsetzen und ausbauen will und die freie Forschung und Lehre in diesem für unsere Gesellschaft so wichtigen Themenumfeld langfristig fördert“, sagte Günther am Donnerstag.
Von der Fakultät erwartet sich das Plattner-Institut unter anderem, Promotionsverfahren im Institut abzuwickeln, Professoren zügig zu berufen und Studiengänge eigenverantwortlich einrichten zu können. Durch den Ausbau des Instituts sollen sich Wissenschaftler und Studierende in Zukunft verstärkt auch sogenanntes Domänenwissen aufbauen, also neben der IT-Kompetenz auch Wissen in den jeweiligen Anwendungsbereichen. So lassen sich beispielsweise ohne ein tiefes Verständnis im Medizinbereich keine erklärte eine HPI-Sprecherin. Dafür sollen in Zukunft am HPI auch IT-Ingenieure beispielsweise mit dem erforderlichen medizinischen Hintergrund ausgebildet werden, um leistungsfähige IT-Systeme für die Medizin entwickeln zu können. Mit der Charité und dem neuen Berlin Institute of Health ist ein gemeinsamer Masterstudiengang im Bereich „Digital Health“ angedacht.
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