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Uni Potsdam hisst Regenbogenflaggen: Erstmals weht die Progressive-Pride-Flagge
An den Universitäts-Standorten in Golm, am Neuen Palais und in Griebnitzsee wird im Pride Month ein Zeichen für Solidarität, Gleichstellung und gesellschaftlichen Zusammenhalt gesetzt.
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Die Universität Potsdam hisst zum sogenannten Pride Month an drei Standorten Regenbogenfahnen als Zeichen für Solidarität, Gleichstellung und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wie die Universität Potsdam mitteilte, wird die Flagge den ganzen Monat an den Standorten Griebnitzsee, Neues Palais und Golm zu sehen sein. „Damit wird ein weiterer Schritt hin zur strukturellen Sichtbarkeit queerer* Lebensrealitäten getan – und eine langjährige Forderung queerer Netzwerke der Universität umgesetzt“, teilte die Uni mit.
„Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sind keine Randthemen – sie gehören ins Zentrum demokratischen Handelns und damit an Universitäten“, sagte die Gleichstellungsbeauftragte der Uni Christina Wolff. Die Sichtbarkeit queerer Menschen, der Schutz vor Hass und Hetze sowie die Anerkennung unterschiedlicher Lebensweisen seien grundlegende Bausteine einer offenen Hochschulkultur.
Bereits seit mehreren Jahren werde die Flagge im Juni als Symbol der LGBTQIA+-Solidarität und zur Erinnerung an den Stonewall-Aufstand von 1969 in New York sichtbar gemacht. Erstmals werde in diesem Jahr die Progressive-Pride-Flagge gehisst. Diese ergänzt die Regenbogenflagge um weitere Farben, die queere People of Color und trans* Menschen repräsentieren und diesen Gruppen mehr Sichtbarkeit verleihen sollen.
Mehr Anfeindungen und Gewalttaten
Die Universität weist darauf hin, dass diese Zeichen der Sichtbarkeit notwendiger seien denn je. Denn trans*, inter*, nicht-binäre und queere Menschen seien heute massiven Anfeindungen ausgesetzt: körperlich, digital und politisch. „Transfeindliche Narrative finden heute immer öfter Anschluss in der gesellschaftlichen Mitte und sogar innerhalb demokratischer Parteien“, heißt es in der Mitteilung der Universität.
Dadurch werde gezielt Stimmung gegen Gleichstellung, Selbstbestimmung und geschlechtliche und sexuelle Vielfalt gemacht. In der Folge sei die Zahl queerfeindlicher Gewalttaten in Deutschland seit 2010 um das Zehnfache gestiegen. Weltweit würden Rückschritte in der Anerkennung queerer Rechte beobachtet werden.
Diese Entwicklung mache vor den Hochschulen nicht halt. So seien nicht-binäre Personen die Personengruppe, die am häufigsten psychische Gewalt oder Mobbing an Hochschulen und Forschungseinrichtungen erleben würden. Die Universität Potsdam positioniere sich klar gegen diese Entwicklungen. Mit den Regenbogenflaggen unterstreiche sie ihren Anspruch, unabhängig von geschlechtlicher oder sexueller Identität, für alle Menschen ein sicherer und solidarischer Ort zum Lernen, Lehren, Forschen und Arbeiten zu sein.
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