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Skeptisch. Der Potsdamer Uni-Präsident Oliver Günther hält den Hochschulvertrag für unzureichend.

© Manfred Thomas

Homepage: Uni unterzeichnet Vertrag Präsident kritisiert, dass Unterfinanzierung bleibt

Mit drei Monaten Verspätung hat nun auch die Universität Potsdam einen Hochschulvertrag mit dem Wissenschaftsministerium abgeschlossen. Ende Dezember hatten bis auf die Potsdamer Uni alle Landeshochschulen entsprechende Verträge unterzeichnet.

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Mit drei Monaten Verspätung hat nun auch die Universität Potsdam einen Hochschulvertrag mit dem Wissenschaftsministerium abgeschlossen. Ende Dezember hatten bis auf die Potsdamer Uni alle Landeshochschulen entsprechende Verträge unterzeichnet. Die Abkommen sollen Planungssicherheit für die kommenden fünf Jahre schaffen. Die Potsdamer Uni sah allerdings Nachbesserungsbedarf. Am 26. März nun wurde der Vertrag unterzeichnet. „Nach schwierigen Verhandlungen“, wie eine Sprecherin der Uni sagte. Der Vertragsabschluss sei der Hochschulleitung nicht leichtgefallen. Man habe unterzeichnet, um die letzte Mitteltranche für 2014 vom Land zu erhalten. Andernfalls wäre die Hochschule zu einem umgehenden signifikanten Personalabbau gezwungen gewesen, der sie nahezu handlungsunfähig gemacht hätte.

In den Hochschulverträgen werden konkrete Rahmenbedingungen für die jeweilige Hochschule festgelegt. Verpflichtungen, Entwicklungsziele, Vorhaben und Finanzierung wurden damit fixiert. Mit den Verträgen soll für die Hochschulen die Sicherheit für die Finanz- und Forschungsplanung sowie die Möglichkeit zu längerfristigen Arbeitsverhältnissen steigen. In den kommenden fünf Jahren sollen 1,58 Milliarden Euro an die Hochschulen des Landes fließen. Damit wird laut Uni das bisherige Finanzierungsniveau bis 2018 fortgeschrieben, hinzu komme ein Ausgleich für Tarifsteigerungen. „Aufgrund der steigenden Energie- und Bewirtschaftungskosten ergibt sich gleichwohl eine Kürzung der real verfügbaren Mittel“, sagte Uni-Präsident Oliver Günther.

Die Potsdamer Uni würdigte zwar die in den Verhandlungen erzielten Zugeständnisse des Landes, sie würden zu deutlich mehr Handlungsfreiheit in strategisch wichtigen Entwicklungsfeldern der Universität führen. Andererseits ändere der vorliegende Vertragstext wenig an der anhaltenden massiven strukturellen Unterfinanzierung der brandenburgischen Universitäten. „Das Land hat mit dem vorliegenden Vertragstext eine große Chance verspielt“, sagte Günther.

„Der dringend notwendige Ausbau der brandenburgischen Spitzenforschung lässt sich so nicht finanzieren“, so Günther weiter. Er verwies einmal mehr darauf, dass kein deutsches Bundesland relativ zum Landeshaushalt weniger für seine Universitäten ausgebe als Brandenburg. Vor dem Hintergrund des Fachkräftebedarfs des Landes und seiner derzeitigen demografischen Struktur erscheint dem Uni-Chef diese Politik kaum nachvollziehbar. „Bisher steht der große Wurf noch aus“, sagte Günther.Jan Kixmüller

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