ATLAS: Unkenruf
Guido Berg rät, nicht erst bis zu einem Bahn-Unfall bei Grube zu warten
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Da heißt es, „eine Gefahr, die man erkannt hat, ist keine mehr“. Doch weit gefehlt: Die Bahn AG, die Stadtverwaltung Potsdam, der Ortsbeirat von Grube – alle wissen, dass sich Erwachsene und sogar Schulkinder täglich der Gefahr aussetzen, von einem Zug überrollt zu werden. Seit der Schließung der Brücke am Bahnhof Grube queren Schüler aus Grube auf dem Weg von und zur Karl-Foerster-Grundschule die Gleise der Bahn. Doch nichts geschieht. Am Dienstagabend lehnte der zuständige Fachausschuss es ab, 350 000 Euro für eine Schrankenanlage zu bewilligen. Und dies im Namen der Verantwortung, der Verantwortung für den Haushalt. Doch wie steht es um die Verantwortung für die Menschen? Wie wollen die Stadtverordneten weiterleben? Wollen sie fortan täglich die Zeitung aufschlagen mit der bangen Erwartung, darin von einem bedauerlichen Bahn-Unfall am Bahnhof Grube zu lesen? Darum hier der Unkenruf: Wenn erst das Kind in den Brunnen gefallen ist, ist es zu spät. Hinterher hätten alle immer gern schon vorher alles erdenklich Mögliche getan – nur vorher scheinen immer alle erst auf das Hinterher warten zu wollen. Nur dann gibt es eben kein Zurück mehr.
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