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ATLAS: Unsensibel

Henri Kramer glaubt, dass die SPD die Linken hat auflaufen lassen

Stand:

Diese Botschaft macht die Linken zornig – und ihre Wut ist nachvollziehbar. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat die neue Regelung gestoppt, wonach die Schulleiter entscheiden sollen, welche ihrer Kinder solche sozialen Härten auf ihren schmalen Schultern tragen müssen, das sie sogar kostenloses statt nur ermäßigtes Schulessen erhalten. Die Verwaltung soll darüber entscheiden, argumentiert Jakobs. Die Linke schäumt, vor allem auch deshalb, weil die SPD selbst schon einmal eine Regelung ins Spiel gebracht hatte, die den Schulleitern und Lehrern viel Entscheidungsspielraum über „Härtefälle“ gebracht hätte. Dann bekamen am vergangenen Montag die Stadtverordneten kurz vor ihrer Sitzung eine neue Vorlage von Jakobs, die nur wenig Lehrerbeteiligung vorsieht. Warum, dies wurde laut Teilnehmern der Sitzung nur dünn erklärt – und ohne den expliziten Verweis darauf, dass der schließlich siegreiche Antrag der Linken juristisch aus nachvollziehbaren Gründen nicht funktionieren kann. Von daher ist der Zorn der Linken zu verstehen, weil sie Jakobs bei ihrem Lieblingsthema offenbar sehenden Auges hat kalt auflaufen lassen. So verhärten sich die Fronten bei einem so sensiblen Thema wie Kinderarmut aber noch mehr.

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