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Thomas Kandler (37) ist Landestrainer des Fußball-Landesverbandes Brandenburg und seit 2005 Coach des Frauenfußball-Zweitligisten Turbine Potsdam II.

© Jan Kuppert

TESTSPIELE TURBINE II: „Unser bisher größter Erfolg“

Thomas Kandler, Trainer des FFC Turbine Potsdam II, über die vergangene Saison und den Neuaufbau seiner Mannschaft

Stand:

3. 8.: Trainingsbeginn

16.8.,14.00: Blitzturnier in Stendal

gegen VfL Wolfsburg I und Haldenslebener SC

23.8.: gegen Hamburger SV I

(Zeit und Ort noch offen)

30.8.,14.00: gegen Leipziger FC

2.9.,18.00: gegen BSC Marzahn

6.9.: gegen USV Jena I (in San-

dersdorf, Zeit noch offen)

13.9.,14.00: gegen Lichterfelder FC

Herr Kandler, wundern Sie sich als Trainer des Frauenfußball-Zweitligisten Turbine Potsdam II eigentlich immer noch über die vergangenen Monate?

Nein. Warum?

Schließlich landete die von Ihnen trainierte Mannschaft erstmals auf Tabellenrang zwei hinter Aufsteiger Tennis Borussia Berlin.

Natürlich freuen wir uns riesig über diese Platzierung. Das war unser bisher größter Erfolg. Und auch 50 Punkte sind ein neuer Rekord für uns. Bisher lag unsere magische Grenze hier bei 40 Punkten. Ganz überraschend war unser gutes Abschneiden in diesem Jahr aber nicht.

Worauf führen Sie es denn zurück?

Hauptsächlich darauf, dass wir einen sehr großen Kader hatten und aus dem Vollen schöpfen konnten. Mit Ausnahme Ulrike Fechners, die in der Hinrunde mit einem Mittelfußbruch lange aussetzen musste, hatten wir kaum Verletzte. Wichtig war auch, dass der Kader des Vorjahres fast komplett zusammenblieb und diese Spielerinnen alle leistungsmäßig noch einmal einen Schritt nach vorn machten.

Eine ausgesprochene Torjägerin, die den Großteil der 56 Saisontore erzielte, hatte Turbine II aber nicht.

Das war auch schon früher so, auch da haben immer zwei, drei Spielerinnen die meisten Tore gemacht. In dieser Saison waren es Anne-Rose Lindner mit zehn, Franziska Hagemann mit neun und Marie Klemme mit acht Toren. Diese 56 Treffer sind auch unser bisher bester Wert und zeiten, dass wir offensiv sehr gut gespielt haben. Klammert man unser letztes Ergebnis, das 2:6 bei Tennis Borussia, einmal aus, konnten wir auch mit den insgesamt 27 Gegentreffern ganz zufrieden sein. In der vergangenen Saison schafften wir erstmals acht Siege ohne Gegentor.

Welche Spiele werden Ihnen am liebsten in Erinnerung bleiben?

Unser 6:0-Heimsieg im Hinspiel gegen Tennis Borussia, das 3:0 in der Hinrunde bei Lok Leipzig und in der Rückrunde das 4:0 bei der SG Lütgendortmund, bei dem wir auch sehr gut spielten.

Und über welches Ergebnis haben Sie sich am meisten geärgert?

Über das im letzten Spiel. Ein 2:6 wie bei Tennis Borussia darf in einem Spitzenspiel des Zweiten beim Ersten einfach nicht passieren. Da haben wir uns in der zweiten Halbzeit selbst aufgegeben.

Nun ist Sommerpause. Sie werden Ihre Mannschaft ordentlich umbauen müssen.

Stimmt, uns haben gleich acht Spielerinnen verlassen. Chantal Willers, Monique Braun, Anne-Rose Lindner und Franziska Hagemann sind zum künftigen Erstligisten Tennis Borussia gewechselt, Maria Doll und Lea Notthoff zum Zweitliga- Aufsteiger Werder Bremen, der in der nächsten Saison in unserer Staffel spielen wird. Christin Carl und Theresa Wutzke haben uns mit mir unbekanntem Ziel verlassen. Rechnet man noch Anne Heller, Christin Lüdtke und Pia Marxkord dazu, die im Winter zu Lok Leipzig, TeBe und dem VfL Wolfsburg gingen, haben wir eine komplette Mannschaft verloren. Das ist eine ganze Menge. Wir stehen praktisch vor einem Neuaufbau, was für uns aber nicht außergewöhnlich ist. Einen solchen Schnitt haben wir in der Regel alle zwei Jahre.

Wird unter diesem Vorzeichen in der nächsten Saison erneut Platz zwei möglich sein?

Das wird schwierig, weil wir eine noch jüngere Mannschaft als in diesem Jahr haben werden. Wir werden die Abgänge vor allem mit Spielerinnen unserer U17 kompensieren. Wenn wir mit der dann blutjungen Truppe unter die ersten Sechs der Tabelle kämen, wäre das in Ordnung.

Das Interview führte Michael Meyer.

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