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Landeshauptstadt: Unsicherheitsfaktor Alter

Unfallbilanz 2008: Weniger Tote und Verletzte

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Potsdam West - 5738 mal hat es im vergangenen Jahr auf Potsdams Straßen gekracht, zwei Verkehrstote und 685 Verletzte gab es bei Verkehrsunfällen im Stadtgebiet. Das geht aus der aktuellen Unfallbilanz des Polizeipräsidiums Potsdam hervor, die Polizeihauptkommissar Lutz Kaiser gestern Abend bei einer Veranstaltung der Verkehrswacht vorstellte. „Damit hat sich die Statistik auf ein gewisses konstantes Level eingepegelt“, sagte Kaiser.

Während die Gesamtunfallzahl leicht gestiegen ist, haben die Unfälle, bei denen es Verletzte gab, abgenommen: Statt 650 solcher schweren Unfällen im Jahr 2007 gab es 2008 in Potsdam nur noch 602 Unfälle mit Verletzten. Auch die Zahl der Verkehrstoten ist von fünf im Jahr 2007 auf zwei zurückgegangen – eine positive Entwicklung, die die Polizei auch für den gesamten Schutzbereich, zu dem neben Potsdam auch Teltow gehört, konstatierte: So ist die Zahl der Verkehrstoten einer Pressemitteilung zufolge von 128 im Jahr 2007 auf 100 im vergangenen Jahr zurückgegangen. Mit insgesamt 40 554 Unfällen gab es demnach zwei Prozent weniger Unfälle als 2007.

Die momentan durch viele Baustellen schwierige Verkehrssituation in der Landeshauptstadt spiegelt sich in der Statistik nicht wieder. Zur Verkehrslage an der Langen Brücke, wo Radler und Fußgänger zum Teil erhebliche Umwege in Kauf nehmen müssen, sagte Kaiser gestern: „Die jetzige Verkehrsführung ist nicht glücklich, aber sicher.“ Trotz Einschränkungen an wichtigen Verkehrsadern wie der Langen Brücke und der Humboldtbrücke ist die Unfallzahl relativ stabil geblieben. „Bei komplizierten Verkehrsverhältnissen passiert weniger“, meint Polizeihauptkommissar Kaiser.

Auffällig ist dagegen die steigende Anzahl von Unfällen, die von Senioren verursacht werden: Im Schutzbereich gab es im Vergleich zum Vorjahr 6,8 Prozent mehr solcher Unfälle – im Potsdamer Stadtgebiet geht mittlerweile fast jeder achte Unfall mit Verletzten auf das Konto der über 66-Jährigen. Damit liegen die Senioren allerdings immer noch hinter den Jugendlichen ab 18 und Erwachsenen.

Als Hauptunfallursachen gelten weiterhin unangepasste Geschwindigkeit, Alkohol-Konsum sowie Vorfahrtsfehler. Jeder vierte Unfall mit Personenschaden in Potsdam ging im vergangenen Jahr auf diese Ursachen zurück.

Die Leidtragenden waren besonders oft Radfahrer: Sie waren 2008 an 267 der 602 Unfälle mit Personenschäden beteiligt. Sie fahren laut Statistik allerdings offenbar vorsichtiger als in den Vorjahren: Gab es 2005 noch 125 von Radlern verursachte Unfälle, sank die Zahl in den letzten Jahren kontinuierlich auf jetzt 87. Polizeihauptkommissar Lutz Kaiser sieht darin ein Zeichen für die Wirksamkeit der Radkontrollen und der Arbeit der Polizei-Fahrradstaffel.

Als „Unfallschwerpunkte“ bezeichnete Polizeihauptkommissar Lutz Kaiser die Breite Straße, die Zeppelinstraße sowie die Berliner Straße. Besonders viele Unfälle würden allerdings auch in Parkhäusern, wie etwa im Stern Center, registriert: Dabei käme es aber meist nur zu „Blechschäden“. Jana Haase

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