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Landeshauptstadt: Unter sozialem Druck

Vierte Groß-Glienicker Runde mit guter Bilanz

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Vierte Groß-Glienicker Runde mit guter Bilanz Groß Glienicke - Der Integrationsgarten für die Spätaussiedlerfamilien in Groß Glienicke könnte noch in diesem Frühjahr angelegt werden. Das stellte Ortsbürgermeisterin Doris Langenhoff bei der jüngsten Groß Glienicker Runde in Aussicht. Einziges Hindernis dabei: Die Nutzungsmöglichkeit des dafür vorgesehenen Kirchengrundstücks ist noch unklar. Ansonsten sei der Standort am Ortseingang westlich der Landesstraße 20 ideal für ein solches Vorhaben. „Die Resonanz bei den Übersiedler-Familien ist groß, sagte sie. Das sei bei einigen Treffen deutlich geworden. Die Gesprächsrunde zum städtischen Projekt „Nachbarschaft, Toleranz und Demokratie hatte sich seit dem Frühjahr 2004 zum nunmehr vierten Mal im Begegnungshaus eingefunden, die Bilanz des Erreichten wurde als gut eingeschätzt. Olaf Schulz vom Potsdamer Lösungsweg e. V. sieht jedoch nach wie vor den persönlichen Umgang mit den Aussiedlerfamilien als schwierig an: „Die Familien sehen sich unter einem enormen sozialen Druck, der Zugang zu ihnen ist nicht so einfach möglich. Das gelte vor allem für die jungen Erwachsenen. Die sieht Angelika Fuss vom Camino e. V. als die Verlierer der Umsiedlung. „Die jungen Leute haben in ihrer alten Heimat alles zurückgelassen, Freunde und Anerkennung, sagte sie. Eigentlich hätten sie gar nicht nach Deutschland gewollt, das beträfe vor allem die jungen Männer. „Sie fühlen sich nicht als Deutsche aber auch nicht mehr als Russen, sie hängen richtiggehend zwischen den Kulturen, sagte sie. Im April soll der Abschlussbericht ihres Vereins zu Nachbarschaft und Toleranz vorliegen. Der Verein hat dazu eine studentische Umfrage unter zwölf Groß Glienicker Familien durchgeführt. „Darunter sind Alteingesessene, Zugezogene und Aussiedlerfamilien, so Angelika Fuss. Ein detaillierter Katalog hätte die Frage nach der Wohnqualität im Ort beleuchtet: „Wie fühlen Sie sich in Groß Glienicke? Olaf Zimmermann, Leiter der Abteilung Revierposten in der Wache Nord, schätzt die Kriminalität im Ortsteil als rückläufig ein. „Nach den Vorfällen im vorigen Jahr sind zwei der besonders gewaltbereiten Jugendlichen weggezogen, sagte er. Seitdem sei es viel ruhiger geworden. Und die beiden Straftäter, die am Übergriff in der Diskothek Tiefsee am 20. März 2004 beteiligt waren, hätten sich demnächst vor Gericht zu verantworten, so Zimmermann. W. Gutzeit

W. Gutzeit

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