ATLAS: Unterminiert

Der Ärger am Luftschiffhafen ist groß: Die Zeiten, in denen man auf dem Areal kostenlos parken konnte, nähern sich dem Ende. Der städtische Betreiber steht auf dem Standpunkt: Ein vom Anspruch her hochprofessionelles Sportgelände wie der Luftschiffhafen kann nicht dauerhaft zugleich nur wilde Parkflächen anbieten. Aus dieser Sicht ist es nur konsequent, dass dort nun bald ein Parkhaus steht, dessen Benutzung zur Refinanzierung der Baukosten auch Geld kostet. Doch natürlich ruft das Ärger hervor, da vorher alle Parkplätze umsonst waren. Dabei ist aber zu differenzieren – etwa nach am Standort fest angestellten Trainern oder Vereinsmitarbeitern. Ihre Empörung ob der entstehenden Kosten ist zwar nachvollziehbar, allerdings ist es auch jenseits der Sportwelt gang und gäbe, dass Arbeitnehmer für Dauerparkplätze zahlen müssen. Anders sieht es bei ehrenamtlich Aktiven aus, die etwa den Breitensport am Luftschiffhafen unterstützen, oder bei den Eltern, die mehrmals die Woche ihre Kinder abholen. In solchen Fällen müssen Betreiber und Stadt nachsitzen. Denn es gibt Grundsatzbeschlüsse der Politik, dass die Nutzung der Potsdamer Sportstätten kostenlos sein soll, um damit den in Potsdam an mangelnden Flächen leidenden Breitensport zu fördern. Diese Grundsätze würden mit den anfallenden Parkgebühren unterminiert, schließlich kann nicht jeder auf den Nahverkehr ausweichen oder bei jedem Wetter mit dem Fahrrad kommen. Sollte ein Einlenken nicht möglich sein, sollte sich die Stadtpolitik einschalten und darüber debattieren, ob bestimmte Nutzergruppen mit ihren Autos wie lang kostenfrei in dem Parkhaus unterkommen könnten – notfalls auch auf Kosten der Stadt oder des kommunalen Luftschiffhafenbetreibers.