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Landeshauptstadt: Unternehmer in entspannter Feierlaune Walter: „Die Situation ist besser als ihr Ruf“

Als Tanz auf dem Vulkan wollten die Unternehmer Brandenburgs ihren Unternehmerball am Samstag im Dorint-Hotel nicht sehen. „Man kann eine Krise auch herbeireden“, meinte der Präsident des Unternehmerverbandes Brandenburg, Eberhard Walter.

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Als Tanz auf dem Vulkan wollten die Unternehmer Brandenburgs ihren Unternehmerball am Samstag im Dorint-Hotel nicht sehen. „Man kann eine Krise auch herbeireden“, meinte der Präsident des Unternehmerverbandes Brandenburg, Eberhard Walter. Die derzeitige Situation sei besser als ihr Ruf. Einige Branchen seien zwar in die Schieflage geraten, aber man müsse sich jetzt auf die eigene Kraft besinnen, sagte er auf PNN-Nachfrage.

Das findet auch der Chef der Brandenburgischen Automobil GmbH, Thomas Spohn. Das in Babelsberg ansässige Autohaus spürt noch keine Krisenauswirkungen. Schon 1996 sei der Automarkt eigentlich gesättigt gewesen, so Spohn, deshalb habe man sich einen Firmenkundenstamm aufgebaut und auf dessen Bedürfnisse eingestellt. Spohn bezeichnete es als überfällig, dass mit globalen Resourcen vernünftiger umgegangen werde und sieht in energiesparenden Autos die Zukunft. Erheblich krisenresistenter dürfte das Gewerbe von Michael Goldschmidt sein. Er leitet die Potsdamer Firma GSE Protect, die Werk- und Objektschutz anbietet. Er hat schon die Erfahrung machen müssen, dass Finanzierungen der Firmen untereinander wegen der Bankenkrise gestört sind. Man befinde sich als Sicherheitsdienst am Ende der Wertschöpfungskette, meint Goldschmidt, und werde Krisenauswirkungen auch als letzter merken. An Entlassungen denkt er wie auch Spohn nicht, hält aber intensiveren Einsatz von Technik für einen Faktor der Kostenersparnis. Knud Brandis, Mitglied des Vorstandes der Persicon AG in Berlin, die nicht nur Firmen, sondern auch Ministerien und andere Landeseinrichtungen berät, gesteht ganz gegen den Trend: „Wir brauchen noch gutausgebildete Leute und würden sie jederzeit einstellen.“ Er sieht die Automobilbranche und deren Versicherer als am meisten krisengefährdet an. Auf die wirtschaftliche Stagnation werde sich aber auch der Rückgang von Investitionen durch Länder und Bund auswirken.

Beim Brandenburger Unternehmerball, dem ersten in Potsdam, war von angespannter Stimmung jedenfalls nichts zu merken und auch Bildungsminister Holger Rupprecht und Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs fühlten sich wohl in der Runde der Wirtschaftsfachleute. Rupprecht fand, dass die Wirtschaft, den Lehrlingsmangel vor Augen, sich sogar erheblich kooperativer zeige, was die Berufsausbildung betreffe. dif

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