Landeshauptstadt: Unternehmer vernetzen sich mit Fernost
Chinesisch-Deutsche Konferenz zu Digitalisierung und Industrie 4.0 soll Verbindung zu China stärken
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Einen Austausch auf Augenhöhe erwartet die Wirtschaftsförderung Land Brandenburg (WFBB) anlässlich der Chinesisch-Deutschen Konferenz zu Digitalisierung und Industrie 4.0. Die von ihr gemeinsam mit dem Cluster Medien (IKT Berlin-Brandenburg) und der IHK Potsdam veranstalteten Vorträge und Diskussionen finden am Donnerstag in der IHK Potsdam statt. 353 Teilnehmer haben sich angemeldet, darunter 215 chinesische Unternehmen.
Die deutschen Unternehmer kommen hauptsächlich aus Brandenburg und Berlin und sind oft international aufgestellt. Sie sollen im Rahmen der Veranstaltung die Möglichkeit erhalten, sich mit chinesischen Unternehmern zu vernetzen. „Während China ein Experte auf den Gebieten E-Commerce und mobile Anwendungen ist, kann Deutschland in Sachen Prozessautomatisierung punkten“, beschreibt Kirstin Wenk, stellvertretende Teamleiterin für Außenwirtschaft der WFBB. Beide Länder könnten viel voneinander lernen.
Die Teilnehmer können am Freitag unter anderem das Hasso-Plattner-Institut und andere Teile der Universität Potsdam besichtigen. Die Veranstaltungsreihe beginnt indes schon am Mittwoch mit einem Besuch der vier Gemeinschaftsstände von Berlin und Brandenburg auf der Hannover Messe. Anschließend begrüßen der Brandenburger Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) und der Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam, Mario Tobias, ihre chinesischen Gäste im Restaurant Le Manége am Neuen Markt. Mit dabei sind unter anderem Vertreter der Midea Group, die durch den Kauf des Augsburger Industrieroboterherstellers Kuka bekannt ist.
Die Idee zur Konferenz entstand während einer durch die WFBB organisierten Unternehmerreise nach China im Jahr 2015, unter der Leitung des Brandenburger Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD). Schon vor zwei Jahren sei unter chinesischen Unternehmern ein großes Interesse für Potsdam zu erkennen gewesen, sagte Kristin Wenk. Die rasante Entwicklung und die Nähe zur Filmindustrie seien attraktiv. Mit dem Programm „Made in China 2025“ will China in den wichtigsten Branchen führend werden. Deswegen investieren viele chinesische Unternehmen in bewährte Herstellungstechniken.
Das Get-together am Donnerstag wird mit Worten von unter anderem Hendrik Fischer (SPD), dem brandenburgischen Staatssekretär für Wirtschaft und Energie, eingeleitet. Es folgen Erfahrungsberichte zu Digitalisierungsprozessen. Zum Thema „Industrie 4.0 – Digitale Transformation“ spricht im Anschluss Key Pousttchi von der Universität Potsdam. Ulrich Berger vom Lehrstuhl Automatisierungstechnik der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg hält einen Vortrag zu den Chancen für den Mittelstand. Er nimmt auch an den Brandenburger Unternehmertagen teil, die zeitgleich im Hotel Bayerisches Haus stattfinden. Es gebe so einige Gäste, die zwischen beiden Veranstaltungen pendeln müssen, sagte Kirstin Wenk.
Am Donnerstagnachmittag lädt die Chinesisch-Deutsche Konferenz zu fünf parallel laufenden Diskussionen ein. Debattiert wird zu Gebieten wie intelligente Mobilität, zu Virtual Reality für die Industrie oder Geo-Informationstechnik. Freitag bieten die Veranstalter dann neben den Besuchen beim Hasso-Plattner-Institut und der Uni Potsdam Fahrten nach Frankfurt (Oder) zum Leibniz-Institut für Innovative Mikroelektronik und zur Chint Group, dem größten chinesischen Investor in Brandenburg. Helena Davenport
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