
© M. Thomas
Landeshauptstadt: Unterstützung für Potsdamer Migrantinnen
Schüler erhalten Förderung für ihr Abitur
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Bei einer Festveranstaltung am Dienstagabend in der Potsdamer Staatskanzlei sind fünf Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund aus Brandenburg neu in das Start-Stipendiumprogramm aufgenommen worden, das Schüler mit Migrationshintergrund fördern soll. Unter ihnen sind die 18-jährige Doina und die 15-jährige Maria aus Potsdam. Die Schülerinnen werden bis zu ihrem Abitur finanziell und ideell unterstützt. Dazu gehören ein Computer mit Internetzugang, monatlich 100 Euro Bildungsgeld sowie kostenlose Beratungsangebote und Bildungsseminare.
Ziel ist es, die Stipendiaten noch stärker in die gesellschaftliche Gemeinschaft hineinwachsen zu lassen und dabei gleichzeitig ihre individuellen Talente und Interessen zu stärken. „Mein Herz klopft wie wild“, sagte Doina vor der Aufnahmezeremonie. „Das ist ein wichtiges Ereignis in meinem Leben“, setzt sie fort. Vor zwei Jahren ist Doina mit ihren Eltern aus Moldawien nach Deutschland gezogen. In Moldawien hatte sie viele Freunde, ihre Heimat wollte sie nicht verlassen. Das war aber die Entscheidung ihrer Eltern, sie wollten ihr eine bessere Zukunft ermöglichen.
Schon jetzt können Doinas Eltern stolz auf ihre Tochter sein. In der Klasse ist sie eine der Besten, auch gesellschaftliches Engagement steht bei ihr ganz oben. Regelmäßig besucht sie Flüchtlingsfamilien in einem Asylbewerberheim in Potsdam, hilft ihnen, Texte zu übersetzen, beim Einkaufen oder den Kindern mit den Hausaufgaben. „Wir sind schon wie eine Familie“, erzählt Doina. „Es ist mir egal, welcher Nationalität sie angehören. Die Freundschaft steht für mich an erster Stelle.“ Die finanzielle Unterstützung will Doina für einen Englischsprachkurs nutzen.
Die zweite Stipendiatin – Maria, die aus Russland kommt – freut sich mehr auf den neuen Computer, den sie bekommt. Sie ist die beste Schülerin ihrer Klasse und überzeugt, dass die Teilnahme am Start-Programm hilft, ihre individuellen Fähigkeiten und Interessen weiterzuentwickeln. In ihrer Freizeit ist Maria in einem Theater der jüdischen Gemeinde tätig und besucht ein Tanzstudio. Außerdem betreut die Schülerin zwei jüdische Frauen, die den Zweiten Weltkrieg überlebt haben und ihre Lebensgeschichten gerne mit Maria teilen. Die Unterstützung und Anerkennung durch das Start-Programm beflügelt die beiden Schülerinnen. Insgesamt wurden in Berlin und Brandenburg in diesem Jahr 15 Schüler ausgezeichnet, die nun die Förderung der Start-Stiftung erhalten. Seit 2002 gibt es das Förderprogramm. kto
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