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Landeshauptstadt: Untersuchungsausschuss

Vor geplanter Fusion der Förderschulen stand ein Schulrat im Mittelpunkt

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Die Allgemeinen Förderschulen „Bruno Rehdorf“ und „An der Insel“ sollen geschlossen und danach an einem Standort neu eröffnet werden. Dafür votierten die Mitglieder des Bildungsausschusses am Mittwochabend und stärkten der Schulverwaltung den Rücken. Denn zwischen dem staatlichen Schulamt und der Verwaltung schwelte seit langem ein Streit über die Art und Weise der Zusammenführung beider Schulen. Das Schulamt favorisierte bislang, die Schule An der Insel der Rehdorfschule anzugliedern. Der Bildungsausschuss wurde dabei am Mittwochabend zu einer Art Untersuchungsausschuss wegen des Vorwurfs einer einseitigen Vorgehensweise bei der Zuweisung von Schüler n mit speziellem Förderbedarf an die beiden Allgemeinen Förderschulen. Wie einst Außenminister Joschka Fischer saß diesmal der Schulrat Karl-Josef Lenz im Mittelpunkt des Geschehens – konnte sich aber im Gegensatz zum Ex-Außenminister an alles erinnern.

Die geäußerten Vorwürfe der Stadtverordneten aus FDP, Linkspartei.PDS und Bündnisgrünen lauteten, Lenz habe die Allgemeine Förderschule Bruno Rehdorf Am Schlaatz bevorzugt behandelt und per Zuweisungen das Sterben der Förderschule An der Insel eingeleitet. Ihm werden persönliche Kontakte zur Schulleiterin der Rehdorf-Schule vorgeworfen, aufgrund derer er die Schule bevorzuge. „Die ganzen Unterstellungen sind nicht wahr“, sagte Lenz im Bildungsausschuss. Dies sei allein aus fachlichen Gründen geschehen.

Hintergrund der geplanten Zusammenlegung ist der allgemeine Schülerrückgang sowie das Bestreben, mehr lernschwache Schüler in den normalen Unterricht zu integrieren. Dass ausgerechnet die Förderschule An der Insel umziehen soll, die aufgrund der Zuweisung seitens des Schulrates im Vorjahr nur noch zwei Kinder aufgenommen hat, begründet Lenz mit der Lage der Förderschule Am Schlaatz. Aus dem direkten Umfeld der Rehdorf-Schule würde ein Großteil der Kinder kommen. Es gebe keine Unterschiede zwischen den Einrichtungen in Bezug auf die Anerkennung und die Qualität, so Lenz. Die Zuordnung der Schüler sei sozialraumbezogen erfolgt. Inzwischen betreut die Schule am Schlaatz allein im Grundschulbereich fast doppelt so viele Schüler wie die Schule an der Insel.

Die Elternvertreter beider Schulen warben im Ausschuss in bewegenden Reden trotz Fusion für den Erhalt ihrer Angebote an den Schulen. Dies sei in vielen Jahren erarbeitet worden. Die Stadtverordneten wollen sich daher dafür einsetzen, dass das Ganztagsangebot am Standort der Schule Bruno Rehdorf nahtlos fortgesetzt werden kann. Dazu müssen die Schulkonferenzen beider Schulen zustimmen.

Auch die Bündnisgrüne Brigitte Lotz unterstützt das Vorhaben zur Bildung einer gemeinsamen Förderschule. „Dann haben sie es einfacher mit den Zuweisungen“, erklärte Lotz in Richtung Lenz. Die CDU will dem Antrag nicht folgen. Zwar sein der PDS-Antrag „der Fairstmögliche“, so Steeven Bretz. Jedoch werde mit einem Votum dafür auch der von der Verwaltung geplante Ringtausch der Grundschulen legitimiert. Und das wolle er nicht, denn in das Gebäude der Schule An der Insel soll künftig die Eisenhart-Grundschule untergebracht werden. Dagegen wehren sich Elternvertreter und CDU. Auch die Fraktion „Die Andere“ und die Linkspartei. PDS sehen noch Klärungsbedarf vor einer Umsetzung der Umzugspläne. Dazu findet am 1. März ein außerordentlicher Bildungsausschuss statt. jab

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