Kommentar über Tiemanns Reaktion zur Stammbahn: Unüberlegt?
Da kann man schon sauer werden: Eine ausbleibende Reaktion der Oberbürgermeisterin von Brandenburg/Havel wertet das Potsdamer Rathaus kurzerhand als Zustimmung und verschickt einen Brief mit der Bitte um Unterstützung für den Wiederaufbau der Stammbahn einfach mit der elektronischen Unterschrift von Dietlind Tiemann. Klar, dass die CDU-Frau das kritisiert.
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Da kann man schon sauer werden: Eine ausbleibende Reaktion der Oberbürgermeisterin von Brandenburg/Havel wertet das Potsdamer Rathaus kurzerhand als Zustimmung und verschickt einen Brief mit der Bitte um Unterstützung für den Wiederaufbau der Stammbahn einfach mit der elektronischen Unterschrift von Dietlind Tiemann. Klar, dass die CDU-Frau das kritisiert. Doch die Begründung ist äußerst fragwürdig: Welche für ihre Stadt wichtigeren Infrastrukturprojekte unter dem Aufbau der Stammbahn zwischen Potsdam und Berlin leiden könnten, lässt Tiemann offen. Dabei ist die Verbindung derzeit die einzige in den Untersuchungen des Infrastrukturministeriums, von der auch ihre Stadt direkt profitieren würde: Viele Einwohner pendeln nach Potsdam und Berlin. Ein dichterer Zugtakt wird momentan vor allem durch die überlastete Ost-West-Strecke im Berliner Stadtgebiet behindert. Mit dem Wiederaufbau der Stammbahn entstünde eine zusätzliche Strecke, über die Züge aus Brandenburg über Werder, Potsdam und den Berliner Südwesten ins Stadtzentrum fahren könnten. Erstmals gäbe es umsteigefreie Verbindungen etwa nach Zehlendorf und zum Potsdamer Platz. Tiemanns Kollegen in Werder und Potsdam haben das eingesehen. Ihr Protest war einfach unüberlegt.
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