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Für die Mühen belohnt. Daniela Reimer (links) und Anja Noske fanden in der WM-Vorbereitung immer besser zusammen und gewannen gestern Silber im leichten Doppelzweier.

© dpa

Sport: Unverhoffte Medaille

Deprimiert war Daniela Reimer zur WM geflogen – nun holte sie Silber für Deutschland

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Da staunte einerseits Trainer Roland Köpke nicht schlecht, aber auch Daniela Reimer zeigte sich äußerst überrascht von ihrem Erfolg. Bei den Ruder-Weltmeisterschaften in Neuseeland sorgte die Athletin von der Potsdamer Ruder-Gesellschaft mit Anja Noske aus Saarbrücken mit dem überraschenden Gewinn der Silbermedaille im Leichtgewichts- Doppelzweier sowie der Frauen- Doppelvierer mit Bronze gestern auf dem Lake Karapiro dafür, dass der Finalauftakt für den Deutschen Ruderverband (DRV) kein Schlag ins Wasser wurde.

„Ich kann es noch gar nicht richtig fassen, dass eine Medaille rausgekommen ist. Wir fühlen uns richtig gut“, sagte Daniela Reimer nach dem Silbergewinn. „Aber letztlich war es eine coole Saison mit einer coolen Partnerin, und unsere monatelangen Mühen im Training sind belohnt worden.“ Noch vor dem Abflug ins Trainingslager in den USA, dem sich die WM nahtlos anschloss, hatte Reimer mit ihren Leistungen gehadert, da die vorherigen Tests nicht sonderlich gut ausgefallen waren. Und Köpke mutmaßte sogar: „An eine Medaille zu denken, wäre meiner Meinung nach ein wenig zu vermessen.“

Das Duo trotzte den widrigen Verhältnissen auf dem Lake Karapiro und musste sich nach 2000 Metern nur Kanada um 1,13 Sekunden geschlagen geben. „Von Daniela und Anja war das eine hervorragende Leistung“, sagte Cheftrainer Hartmut Buschbacher. „Auch mit der jungen Mannschaft des Frauen-Doppelvierers bin ich sehr zufrieden.“ Bei dieser herrschte ebenfalls gute Stimmung nach dem Gewinn der Bronzemedaille hinter Großbritannien und der Ukraine. „Das war ein hartes Rennen bei diesem Wetter. Ich bin froh, dass wir so gut die Strecke runtergekommen sind“, sagte die Berlinerin Tina Manker.

Hoch gehandelt wurde im Vorfeld auch der deutsche Doppelvierer der Männer – die Gold-Träume platzten allerdings am ersten Finaltag der Ruder-WM. Bei starkem Wind und hohen Wellen fuhr die Crew um Schlagmann Mathias Rocher (Magdeburg) auf Platz vier sogar an der eingeplanten Medaille vorbei. Deprimiert hockte die Crew nach dem enttäuschenden Rennverlauf auf den Rollsitzen. „Das ist sehr schade für die Jungs. Sie kamen mit den Bedingungen überhaupt nicht zurecht“, meinte Buschbacher. Die Bedingungen seien grenzwertig gewesen, aber man hätte es vertreten können, dass die Rennen nicht abgebrochen worden seien, fügte der DRV-Cheftrainer an.

Hoffnung auf eine Medaille machten die Titelverteidiger Eric Knittel (Berlin) und Stephan Krüger (Rostock) im Doppelzweier als Zweite des Halbfinals. Der DRV ist in den restlichen neun Endläufen der olympischen Klassen mit sechs Booten vertreten. Als Goldfavorit geht der Deutschland-Achter als Titelverteidiger ins Finale am Sonntag (3.38 Uhr/ZDF). „Großbritannien ist der größte Gegner. Aber wir wollen unsere Siegesserie fortsetzen“, sagte Achter-Trainer Ralf Holtmeyer. Das DRV-Paradeboot ist seit dem letzten Platz bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking auf der 2000-m-Strecke ungeschlagen. H. M./ dpa

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