MEINE Woche: Unverhoffter Sieg

Ich habe ein Ziel: Rennen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften dieses Jahr im August in Rhede. Meine Spezialdisziplin ist der Sprint über 100 Meter. Doch ob das reicht? Nur die Besten dürfen in Rhede antreten. Dafür müssen die Athleten eine spezielle Norm schaffen, die bei Wettkämpfen erreicht werden muss. Letzten Mittwoch war wieder so ein Wettkampf, viele Sportler aus Brandenburg und Berlin traten gegeneinander an. Ich auch. Wieder eine Chance für mich und die Meisterschaft. Ich bin in meiner Altersklasse über 100 Meter und 200 Meter angetreten.

Einfach war das nicht: In den Tagen davor hatte ich mit einer Erkältung zu kämpfen, das erschwerte mir das Atmen beim Sprint. Ich machte mir keine Hoffnungen und ging an den Start: Auf die Plätze, fertig, los. Rasant schoss ich aus dem Startblock und erreichte das Ziel in einer Zeit von 11,30 Sekunden. Die Norm für die Jugendmeisterschaft. Wahnsinn. Für mich war es wie ein kleines Wunder, ich war nicht nur Erster, sondern hatte mich trotz Erkältung noch qualifiziert. Eigentlich war mein Tag damit schon vollkommen. Aber unverhofft kam es noch besser. Eine Stunde später startete ich beim 200-Meter-Lauf erneut voll durch und lief wieder die Norm in 22,82 Sekunden.

Das war wirklich eine neue Erfahrung: Ich weiß jetzt, dass ich auch Spitzenleistungen bringen kann, wenn es mir physisch nicht so gut geht. Ich habe gelernt, mich in dieser Situation anders zu motivieren. Mein Trainer ist auch sehr stolz auf mich – und das wiederum stärkt mein Selbstbewusstsein und Ehrgeiz. Ich bin jetzt zuversichtlich und möchte in den kommenden Wochen während des Trainings alles geben, um meine Leistungen zu bestätigen. Vielleicht sprinte ich dann im August in Rhede auch an die Spitze.

Martin Hahn ist 17 Jahre alt und Schüler an der Potsdamer Eliteschule des Sports „Friedrich-Ludwig-Jahn“.