ATLAS: Unzeitgemäß
Es ist keine Aktennotiz aus der DDR- Zeit, sondern Realität in Groß Glienicke: Damit die Groß Glienicker ein ruhiges, fröhliches Fest feiern können, waren Vereine und Parteien mit streitbaren Themen ausgesperrt. Das Festkomitee, eine schöne Bezeichnung in diesem Zusammenhang, hatte mehrheitlich bei der Organisation des Dorffestes beschlossen: Wer stänkert, darf keinen Stand haben.
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Es ist keine Aktennotiz aus der DDR- Zeit, sondern Realität in Groß Glienicke: Damit die Groß Glienicker ein ruhiges, fröhliches Fest feiern können, waren Vereine und Parteien mit streitbaren Themen ausgesperrt. Das Festkomitee, eine schöne Bezeichnung in diesem Zusammenhang, hatte mehrheitlich bei der Organisation des Dorffestes beschlossen: Wer stänkert, darf keinen Stand haben. Natürlich sollte das laut der Organisatoren keine negative Wertung gegenüber den Initiativen sein, sondern die Fröhlichkeit und Heiterkeit des Festes absichern. Aha. Na zumindest darüber kann man herzlich lachen. Zum Glück mussten keine Fassaden bepinselt werden, die im Eingangsbereich des Festes stehen. Und auch sonst wurde kein Gast abgelehnt, der das blaue Hemd vergessen hat. Aber mal ernsthaft – in die Zeit passt die Einstellung der Organisatoren nicht. Zumal ein Dorffest ein Ort der Kommunikation sein sollte, an dem wesentlichere Dinge als das Basteln von Papiertauben besprochen werden könnten. Mehr Publikum um Lokalpolitik und lokale Projekte vorzustellen und zu vermitteln, gibt es nicht. Mit allem Für und Wider. Doch das scheint in Groß Glienicke nicht gewollt zu sein.
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