
© Imago
Sport: Unzufriedene Geburtstagskinder
Philipp Walsleben und Christoph Pfingsten feiern 25. Geburtstag – aber in der Saison läuft es noch nicht
Stand:
Da können sie nach all der Anstrengung der vergangenen Tage und Wochen nun mal anstoßen, doch die ganz große Freude – zumindest über die Erfolge im sportlichen Bereich – will nicht so recht aufkommen. Während der Kleinmachnower Rad-Profi Philipp Walsleben am gestrigen Montag seinen 25. Geburtstag feierte, schaut sein ewiger Konkurrent und ehemaliger Teamgefährte Christoph Pfingsten aus Stahnsdorf heute auf das vollendete Vierteljahrhundert zurück. Beide treten längst für Profi-Rennställe in die Pedalen – die diesjährige Cross-Saison hat inzwischen begonnen.
„Bei mir läuft es noch längst nicht so wie gewünscht“, erzählt Pfingsten. „Nach einem Rennen in den USA im September habe ich mir im Flugzeug einen Virus eingefangen, die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt und bin erst zum Arzt gegangen, als ich in den Wettkämpfen immer weniger an meine Form herankam.“ Eine solche Situation, so der Cross-Vizeweltmeister von 2009, der für das niederländische Cycling-Team de Rijke fährt, habe er noch nie in seiner Radsport-Karriere erlebt. „Aber ich bin im Aufbau und komme allmählich wieder an meine Form heran.“
Bis die jedoch wieder voll da ist, macht sich der Stahnsdorfer auch keine allzu großen Hoffnungen auf vordere Plätze. Am kommenden Samstag tritt er beim Weltcup im belgischen Koksijde an, tags darauf startet Pfingsten beim Super-Prestige-Rennen in den Niederlanden. Und schließlich schaut er schon voller Spannung auf die Deutschen Meisterschaften, die am 13. Januar auf der Crossstrecke in Bad Salzdetfurth ausgetragen werden. „Bis dahin möchte ich unbedingt wieder zu meiner alten Form zurückgefunden haben und ein Wörtchen um die Titelvergabe mitreden.“
Das will natürlich auch Philipp Walsleben. Der für das belgische Team BKCP-PowerPlus startende Kleinmachnower erkämpfte sich den Titel im vergangenen Jahr und war unter anderem auch schon Cyclocross-Weltmeister in der Altersklasse U 23. Aber auch bei ihm ist die Saison nicht wie gewünscht angelaufen. „Im vergangenen Jahr war ich durch einen Virus sehr lange außer Gefecht gesetzt“, erzählt Walsleben, der seinen Wohnsitz – anders als Pfingsten – nach Belgien verlegt hat. „In Form bin ich inzwischen wieder, hatte bei den letzten Rennen aber oft mit anderen Problemen zu tun.“ Hier und da ein Platter wie zuletzt beim Weltcup im tschechischen Tabor oder ein Sturz kurz nach dem Startschuss beim anschließenden zweiten Weltcup in Pilsen.
Ein Wiedersehen der beiden Geburtstagskinder fernab der Heimat wird es am Samstag beim dritten Weltcup in Koksijde geben. Während Christoph Pfingsten seine Erwartungen noch ein wenig nach unten schraubt, will Philipp Walsleben nach zwei verkorksten Rennen nun endlich angreifen. „Eine Top-Ten-Platzierung wäre schon ein toller Erfolg“, sagt er. Anschließend wird es zwar weniger anstrengend, aber zumindest kann der 25-Jährige Sonne tanken: Im Trainingslager auf Mallorca will er sich den Feinschliff für die nächsten Rennen holen.
Henner Mallwitz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: