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ATLAS: Ursachensuche

Henri Kramer sieht im Suizid-Drama mögliche Fehler bei der Polizei

Stand:

Eine Mutter reißt ihre kleine Tochter mit in den Tod. Nach einer solchen Tat ist die Betroffenheit groß und die Ursachensuche hektisch. Lässt sich so eine Tragödie wirklich verhindern? Womöglich nein, nicht immer – denn die menschliche Psyche ist zu komplex, als dass der Staat alle Handlungen seiner Bürger voraussehen kann. Doch dieser Fall liegt offenbar anders: Hier muss sich zuerst die Polizei die Kritik gefallen lassen, warum nicht das Jugendamt informiert wurde. Denn das Szenario des ersten Suizidversuchs von Beate J. scheint klar: Eine Mutter sendet eine offenbar ernste Warnung per SMS, dass sie mit ihrem Kind demnächst in die Tiefe springen will. Sie wird per Handy geortet und schließlich oben in einem Hochhaus aufgegriffen – ob an der Brüstung wie damals verbreitet oder im Hausflur wie jetzt behauptet, ist da schon fast egal. Denn in so einer Situation muss es selbstverständlich sein, dass Polizisten eine Behörde wie das Jugendamt informieren, damit dieses sich über das Umfeld der Familie informieren kann. So kam die Warnung vor den Suizidängsten von Beate J. erst Anfang des vergangenen Monats. Was hätte in den Monaten zwischen der Nichtmeldung durch die Polizei und der Information aus der Psychiatrie nicht Hilfreiches passieren können? Aber – man weiß es nicht.

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