Landeshauptstadt: US-Stiftung für Garnisonkirche gegründet
Nobelpreisträger im Aufsichtsrat der Foundation / Rheinheimer: „Ein echter Durchbruch im Ausland“
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Nobelpreisträger im Aufsichtsrat der Foundation / Rheinheimer: „Ein echter Durchbruch im Ausland“ In der US-Hauptstadt Washington D.C. hat sich eine Stiftung für den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche gegründet. Die „Foundation Friends of Garnisonkirche Potsdam Inc.“ sei am 12. Juli bei den Behörden eingetragen worden, ihre Gemeinnützigkeit sei beantragt, sagte gestern Hans P. Rheinheimer, Vorsitzender der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Hof- und Garnisonkirche Potsdam e.V.. Damit sei der Fördergesellschaft „ein echter Durchbruch“ im Ausland gelungen. Die US-Stiftung soll den Wiederaufbau des gesprengten Bauwerks durch Spenden und Werbung unterstützen und spätestens bis Ende 2005 „voll funktionstüchtig arbeiten“. Dem Aufsichtsrat der US-Foundation gehören laut Rheinheimer prominente Unterstützer der deutsch-amerikanischen Beziehungen an. Dazu gehören Rick Burt, von 1985 bis 1989 US-Botschafter in Deutschland, und Prof. Dr. Günter Blobel, Nobelpreisträger und Gründer der „Freunde von Dresden Inc.“, die in den USA den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche unterstützt hat. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist der deutsche Unternehmer Henry von Eichel, der seit 30 Jahren in den Vereinigten Staaten lebt. Ein wichtiger Multiplikator sei auch Bern E. Deichmann, der Aufsichtsratschef des „Vereinigten Deutsch-Amerikanischen Komitee“ in Washington ist. Von den US-Amerikanern könne die Potsdamer Fördergesellschaft auch etwas lernen, meint Rheinheimer – das Fundraising, also das Spendensammeln. Noch könne man interessierten Unterstützern zu wenig anbieten. Ein Münchner, der jüngst 10 000 Euro gespendet habe, wolle nun noch einmal dieselbe Summe geben. Er wolle aber genau wissen, wofür. Daher werde derzeit ein Katalog erarbeitet, in dem „von der Wetterfahne bis zum Fundament“ alle Gegenstände aufgelistet sind. Potenzielle Spender könnten so gezielt aktiv werden. Bald kann die Fördergesellschaft vielleicht zu ihrem Vorhaben auch eine Bank präsentieren – Gespräche mit einer „bedeutenden Bankengruppe“ seien auf sehr gutem Wege, sagte Rheinheimer. Der Wiederaufbau der Garnisonkirche erreicht morgen Abend einen neuen Stand: Zur Nacht der offenen Kirchen wird der Schlussstein in den Bogen der Heilig-Kreuz-Kapelle gesetzt. Der Weiterbau hänge von der Straßenführung ab, so Rheinheimer – man überlege, wie man ohne Störung des Verkehrs weiterbauen könne. Die architektonischen Vorbereitungen für einen Bauauftrag würden jedoch noch zwei Jahre in Anspruch nehmen, so Rheinheimer. Angesichts der für morgen geplanten Sitzung der Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG), die unter Max Klaar rund fünf Millionen Euro für den Wiederaufbau gesammelt hat, sich nun aber auflösen will, betonte der Fördergesellschaft-Chef, er wünsche sich „dass die TPG zu dem Projekt zurückfindet“. Das Angebot zu einer Zusammenarbeit stehe weiterhin. Die TPG lehnt die Nutzung der Garnisonkirche als Versöhnungszentrum ab. S. Schicketanz
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