Landeshauptstadt: VCD fordert Tempo 30
Konsequenzen nach schwerem Unfall an Haltestelle
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Potsdam-West - Nach dem schweren Unfall an einer Tramhaltestelle in der Zeppelinstraße, bei dem am Dienstagabend ein vier Jahre altes Mädchen schwer verletzt worden ist, fordert der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) Tempo 30 für die vierspurige Ausfallstraße. „Das würde helfen, solche schweren Unfälle zu vermeiden“, sagte Gerhard Petzold, stellvertretender Landesvorsitzender des VCD-Verbands Brandenburg. Petzold, der selbst in Potsdam wohnt, sagte auch, dass er gerade in der Zeppelinstraße schon mehrfach rasende Autofahrer erlebt habe. Bereits vor Jahren habe der VCD daher ein 30 km/h-Tempolimit auf solchen Ausfallstraßen gefordert.
Bei dem Unfall am Dienstagabend war das vierjährige Mädchen mit seiner Mutter an der Haltestelle Stormstraße – dort hält die Tram in der Mitte der Fahrbahn – aus einer Straßenbahn ausgestiegen und wollte die Straße überqueren. Dabei habe ein BMW das Mädchen frontal erfasst, wie die Polizei erklärte. Offenbar hatte der Fahrer nicht beachtet, dass er vor der stehenden Straßenbahn ebenfalls hätte stoppen oder zumindest Schrittgeschwindigkeit hätte fahren müssen. Gegen den 23-jährigen Fahrer des BMW wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
Unterdessen hat die Stadt laut Medienberichten als erste Konsequenz aus dem Unfall die Ampelschaltung am Unfallort umgestellt. Bislang war die Ampel, die auf Rot schaltet, wenn eine Straßenbahn an der Haltestelle auf offener Fahrbahn stoppt, von 22 bis 5.30 Uhr ausgeschaltet. Jetzt soll sie ganztägig in Betrieb bleiben. Der Unfall hatte sich am Dienstag um 22.04 Uhr ereignet, also nur wenige Minuten nach Abschaltung der Ampel.
Über den Gesundheitszustand derVierjährigen wurde am Freitag nichts Neues bekannt. Am Donnerstag hatten Polizeikreise berichtet, das Mädchen schwebe noch in Lebensgefahr. Genaueres ist nicht zu erfahren. Das behandelnde Klinikum „Ernst von Bergmann“ beruft sich auf die ärztliche Schweigepflicht. HK
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