Soll es beim Landtagsneubau in Potsdams Mitte noch mehr Knobelsdorff-Schloss geben als die Kubatur und Außenfassade? Die CDU-Landtagsfraktion und die Initiative „Mitteschön“ haben in dieser Frage Zeichen gesetzt – und damit eine erneute Debatte provoziert. Die Christdemokraten im Landtag beschlossen, dass auch die Innenhof-Fassade historisch sein und das Knobelsdorff-Treppenhaus wiederaufgebaut werden soll. Gleiches will die Mitteschön-Initiative. Beide positionieren sich allen Mahnungen zum Trotz – während der Bauherr Land in Person von Finanzminister Speer und Landtagspräsident Fritsch mehr Historie glattweg ablehnt, warnen andere Sozialdemokraten wie Oberbürgermeister Jakobs vor einem Potsdamer Image der Maßlosigkeit. Bleibt die Frage: Muss der Grundkonflikt bei der Bebauung der Mitte – historisch oder modern – bis ins letzte Detail ausgefochten werden? Für die Schloss-Befürworter ist die Antwort eindeutig: Ja. Das ist schlüssig, denn sie haben von vornherein auf ein Schloss gesetzt. Die Politik allerdings hat wiederholt versichert, gebaut werde ein Landtag, kein Schloss. Damit scheint der Weg für mehr Zugeständnisse nicht nur verbaut, sondern auch gefährlich. Schließlich soll der Landtag im April der präzisierten Planung erneut zustimmen.
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