So dichte Forschungsstrukturen wie man sie mittlerweile am Campus Golm findet, sind in Deutschland recht selten. Zwischen der Uni, den Max-Planck- und Fraunhofer-Instituten, dem Gründerzentrum und der Ansiedlung von Uwe Braun werden von Biotechnologie über Technik-Innovationen bis hin zur Erforschung des Universums derzeit ungeahnte Verflechtungen denkbar. Wenn Bundeskanzlerin Merkel im Dezember zum IT-Gipfel ans Hasso-Plattner-Institut eilt, dann wird sie in Babelsberg auf ein ähnliches Umfeld treffen: Hier wird die Elite der Softwaresystemtechniker ausgebildet, dicht neben Juristen, BWLern und Soziologen und unweit einer Filmhochschule, die mittlerweile deutschlandweit die modernste Technik bietet. All dies passiert in Potsdam eher am Rande der Stadt. Über die Zukunft der Stadtmitte zerbricht man sich derzeit den Kopf. Ohne viel Aussicht auf Erfolg. Vielleicht sollte man von der Brache am Alten Markt mal kurz zum Neuen Markt schauen, wo sich geisteswissenschaftliche Zentren erster Güte angesiedelt haben. Da müsste sich doch etwas Zukunftsweisendes finden lassen für die benachbarte Baulücke. Was in Potsdam aber derzeit fehlt, sind tragfähige Visionen.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: