
© Karin Kaper Film
„Wir sind Juden aus Breslau“ im Thalia-Kino: Verfolgt und überlebt
Der Film hat bundesweit für Aufsehen gesorgt. Als „Zeugnis gegen die Unverbesserlichen“ stufte ihn die „Süddeutsche Zeitung“ ein, der Tagesspiegel sprach von einem „filmischen Denkmal“, das „erschütternd und erhellend“ zugleich sei.
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Der Film hat bundesweit für Aufsehen gesorgt. Als „Zeugnis gegen die Unverbesserlichen“ stufte ihn die „Süddeutsche Zeitung“ ein, der Tagesspiegel sprach von einem „filmischen Denkmal“, das „erschütternd und erhellend“ zugleich sei. Nun feiert die Kinodokumentation „Wir sind Juden aus Breslau“ auch in Potsdam Premiere: Am 8. Februar wird der Film um 19 Uhr im Babelsberger Thalia-Kino gezeigt – in Anwesenheit der Regisseure Karin Kaper und Dirk Szuszie.
Die Dokumentation zeichnet die Schicksale von aus Breslau stammenden Juden nach – von ihrer teils noch unbeschwerten Jugend in Deutschlands damals drittgrößter jüdischer Gemeinde über die Verfolgung während der Zeit der Nazidiktatur bis zu ihrem Leben nach der Schoah. Im Mittelpunkt stehen 14 Zeitzeugen und ihre unterschiedlichen Lebensläufe. Manche entkamen der Verfolgung durch den Gang ins Exil, andere überlebten das Konzentrationslager von Auschwitz. Als sich die Vertreibung der Juden nach dem Zweiten Weltkrieg – diesmal unter kommunistischem Vorzeichen – fortsetzte, wurden die Breslauer Juden über die ganze Welt verstreut. Manche schufen sich in den USA, Frankreich oder sogar Deutschland eine neue Existenz, viele halfen auch beim Aufbau des neuen Staates Israel mit.
In dem Film erinnern sich die Protagonisten an ihre Jugend und das Leben in der jüdischen Gemeinde von Breslau, schildern aber auch ihre späteren Lebenswege, manche reisten sogar noch einmal in ihre Heimat, ins heutige Wroclaw, wo es zu einer Begegnung mit einer deutsch-polnischen Jugendgruppe kam.
Der Film sei „von aktueller Brisanz, der ein eindringliches Zeichen setzt gegen stärker werdende nationalistische und antisemitische Strömungen in Europa“, teilten die Veranstalter mit. Er zeige, wohin eine Abschottungspolitik gegenüber Flüchtlingen führt. Die Veranstaltung im Thalia-Kino entstand in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa mit Sitz in Potsdam.
Ab dem 9. Februar läuft „Wir sind Juden aus Breslau“ dann im regulären Kinoprogramm im Thalia.
PNN
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