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Potsdam liegt in Sachen Betriebskosten im Bundestrend.

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Betriebskosten in Potsdam: Vergleichsweise stabil

Die Betriebskosten in Potsdam haben sich stabilisiert. Bei den Zahlen für Heizung und Warmwasser liegt die Landeshauptstadt sogar deutlich unter dem Betriebskostenspiegel des Mieterbundes.

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Potsdam - Nach Jahren stetig steigender Betriebskosten ist die „zweite Miete“ in Potsdam vergleichsweise stabil: 2,32 Euro pro Quadratmeter wurden im Jahr 2014 in den 17 010 Wohnungen der städtischen ProPotsdam fällig, wie Unternehmenssprecherin Jessica Beulshausen auf PNN-Anfrage sagte. Im Vergleich zu 2010 seien die Betriebskosten damit um 1,7 Prozent oder vier Cent pro Quadratmeter gestiegen, der Heizkostenanteil aber sogar um fünf Cent gesunken. Ähnlich sieht die Lage bei den großen Genossenschaften aus: Die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 (PWG), die 4137 Wohnungen vermietet, verzeichnet von 2007 bis 2015 einen Anstieg bei den Nebenkosten von 1,90 Euro auf 2,12 Euro pro Quadratmeter, wie Andreas Mill, der zuständige Leiter Betriebswirtschaft, den PNN sagte. Auch hier sei der Heizkostenanteil gesunken.

Potsdam liegt im Trend

Mit den Zahlen liegt Potsdam im Trend für die östlichen Bundesländer. Laut dem aktuellen Betriebskostenspiegel, den der Deutsche Mieterbund jetzt veröffentlichte, mussten Mieter im Jahr 2014 deutschlandweit im Durchschnitt 2,17 Euro pro Quadratmeter und Monat für Betriebskosten zahlen. Dabei liegt der Durchschnitt in den östlichen Bundesländern bei 2,27 Euro, in den westlichen Bundesländern bei 2,14 Euro. Grund für die höheren Kosten im Osten seien die Kosten für Heizung und Warmwasser, die laut Mieterbund in Ost rund 11 Prozent höher liegen als in West, sowie für Wasser und Abwasser, wo die östlichen Bundesländer sogar 15 Prozent über dem Westen liegen. In den westlichen Bundesländern seien dagegen Grundsteuer, Straßenreinigungsgebühren und Müllbeseitigung teurer, ebenso die Kosten für Versicherungen oder Dienstleistungen wie Gebäudereinigung, Gartenpflege oder Hausmeister. Grundlage für den Betriebskostenspiegel sind den Angaben zufolge die Abrechnungen über fast 11 Millionen Quadratmeter Mietwohnungsfläche – nimmt man eine durchschnittliche Wohnungsgröße von 75 Quadratmetern an, sind das fast 150 000 Wohnungen. Regional und lokal gebe es aber besonders durch die Kosten für Wasser, Abwasser, Müll und Grundsteuer, über die die Kommune entscheiden kann, erhebliche Preisunterschiede, räumt der Mieterbund ein.

Die Kosten für Heizung und Warmwasser sind laut Mieterbund erstmals seit langer Zeit gesunken und liegen im Durchschnitt bei 1,39 Euro pro Quadratmeter und Monat – das sind rund acht Prozent weniger als im Jahr davor. Auch hier gibt es Ost-West-Unterschiede: In den neuen Bundesländern liegt der Durchschnitt für Heiz- und Warmwasserkosten laut der Erhebung des Mieterbundes bei 1,56 Euro pro Quadratmeter.

Milde Winter und Sanierungsarbeiten in den vergangenen Jahren

Potsdamer Mieter kommen aber deutlich günstiger davon: Bei der ProPotsdam betrugen die Kosten für Heizung und Warmwasser im Durchschnitt 87 Cent pro Quadratmeter und Monat, bei der PWG 82 Cent. Als Grund für die zurückgegangenen Heizkosten nennen beide Vermieter nicht nur die vergleichsweise milden Winter, sondern vor allem die Sanierungsarbeiten der zurückliegenden Jahre. Bei der Pro Potsdam sind den Angaben zufolge mittlerweile 82 Prozent des Wohnungsbestandes voll- oder teilsaniert. Bei der PWG sind seit der Wende bis auf vier Objekte in Drewitz alle Liegenschaften saniert worden, mittlerweile werden die seit 1993 durchgeführten Sanierungsmaßnahmen ergänzt. Mit der Umstellung auf neue Heizungstechnik hätten die Heizkosten um bis zu 35 Prozent gesenkt werden können, sagt Andreas Mill. Jessica Beulshausen von der Pro Potsdam verweist auch auf die kostenlose Energieberatung für die Mieter.

Teurer geworden ist es in den vergangenen Jahren bei der PWG unter anderem, weil in immer mehr Gebäuden die Reinigung der Treppenhäuser und die Pflege der Vorgärten nicht mehr durch Mieter selbst vorgenommen, sondern kostenpflichtig von einer Firma erledigt werden, so Andreas Mill. Die weitere Entwicklung der Betriebskosten für 2016 sei unter anderem davon abhängig, wie die seit der Biotonne gestiegenen Müllgebühren tatsächlich zu Buche schlagen.

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