Kommentar über Klage von Verdi gegen Potsdams Sonntagsöffnungszeiten: Verhältnismäßig?
Das Vorgehen der Gewerkschaft Verdi in Sachen Sonntagsöffnung ist nicht verhältnismäßig. Man erinnere sich: Am 13.
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Das Vorgehen der Gewerkschaft Verdi in Sachen Sonntagsöffnung ist nicht verhältnismäßig. Man erinnere sich: Am 13. Dezember 2016 – also vor sechs Monaten – haben die Potsdamer Stadtverordneten die verkaufsoffenen Sonntage für dieses Jahr beschlossen. Diese will die Gewerkschaft Verdi jetzt, also ein halbes Jahr später, gerichtlich kippen. Natürlich hat eine Gewerkschaft jedes Recht zu klagen, noch dazu wenn es um ein so sensibles Thema wie Sonntagsöffnungszeiten geht. Allerdings geht es bei solchen politischen Streitfragen immer auch um die eingesetzten Mittel. Und da leuchtet es nicht ein, dass Verdi erst jetzt gegen alle sechs verkaufsoffenen Sonntage der Stadt Potsdam vorgeht – selbst gegen die Ladenöffnung am 28. Mai, also in eineinhalb Wochen. Die Händler, die dafür bereits kostenpflichtige Werbung geschaltet oder den Tag anderweitig vorbereitet haben, müssen nun mit einem Verbot rechnen. Das ist, im Sinne von Planungssicherheit und Verlässlichkeit, unverhältnismäßig – und unterminiert auch das prinzipielle Verständnis für gewerkschaftliche Positionen zum Schutz des gerade für Familien heiligen Sonntags. Verdi sollte zumindest in diesem Punkt zurückstecken.
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