ATLAS: Verhoben
Henri Kramer über die Schwierigkeiten des Multikulti-Zentrums Al Globe
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Das Multikulti-Zentrum Al Globe und sein Träger, der Verein für Weltoffenheit und Menschenwürde e.V., stecken offenbar in einer schweren Krise. Wie jetzt bekannt wurde, ist der Geschäftsführerin des Hauses in der Charlottenstraße anscheinend schon im Sommer gekündigt worden. Und nun sind Karin Werlich fünf beim Al Globe als Honorarkräfte angestellte Mitarbeiter gefolgt und haben das Projekt verlassen. Das ist bitter für den Verein, weil die Mitarbeiter in wichtigen Positionen saßen. Über die Gründe für den Schritt lässt sich nur spekulieren: Offenbar geht es schlicht um geschwundenes Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit des Al Globe an sich. Dem widerspricht freilich dessen Trägerverein: Ein „Umstrukturierungsprozess“ soll das Multikulti-Haus retten. Doch dies könnte sich als schwierig erweisen. Denn der Verein selbst steht schon in der Kritik: Die Villa Grenzenlos in Babelsberg kommt inhaltlich kaum voran. Gleichzeitig drängen die vielen Projekte im Land Brandenburg. Bezeichnend ist, dass das neue Migrationszentrum am Schlaatz – auch hier war der Weltoffenheitsverein erst Träger – inzwischen eigenständig ist. Es scheint also, als habe sich nach dem Lindenpark erneut ein soziokultureller Verein verhoben und vergessen, sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren.
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