Landeshauptstadt: Verkehrsregeln werden laufend missachtet

Potsdam West – Brandenburgs Straßen gehören zu den gefährlichsten in Deutschland: 74 Tote jährlich pro einer Million Einwohner; deutschlandweit sind es 49, berichtet Manfred Wolfsteller, Mitglied der Potsdamer Unfallkommission. „Unfallbilanz 2011“ lautete Wolfstellers Thema beim Verkehrsforum der Potsdamer Verkehrswacht am Montagabend. 187 Menschen starben 2012 auf Brandenburgs Straßen bei Verkehrsunfällen, 68 davon kamen beim Crash mit Alleebäumen zu Tode. Wolfsteller, Kfz-Mechaniker, Diplomingenieur und Ausbilder von Fahrlehrern, gibt nicht den Bäumen die Schuld. Es seien einfach die „Gesetze der Physik“, die die Fahrer oft nicht beherrschen könnten. Alkohol am Steuer sei nach wie vor die Unfallursache Nummer Eins, gefolgt vom Nichtbeachten der Vorschriften und zu hoher Geschwindigkeit. In einer Stadt wie Potsdam sei laufend zu sehen, dass die Regeln missachtet werden: Autos fahren durch das Nauener Tor oder queren ungestraft die Fußgängerzone in der Brandenburger Straße.

Oft häufen sich Unfälle an nicht übersichtlichen und stark befahrenen Straßenabschnitten, sagt Wolfsteller. In Potsdam seien die Radfahrer besonders gefährdet. Unfallschwerpunkte bilden der Abzweig der Wetzlarer Straße in die Orenstein-&-Koppel-Straße, Werderscher Damm/Forststraße und die Ausfahrten am Supermarkt an der Zeppelinstraße. Auf der Langen Brücke zur Babelsberger Straße gab es im vergangenen Jahr 18 Unfälle und an der Biege von der Brücke zur Friedrich-List-Straße 29. Ein Unfallschwerpunkt besonderer Art ist die Bundesstraße B2/Bullenwinkel: 23 Unfälle mit vier Schwerverletzten; allein 17 Autos kollidierten mit Wildtieren. „Runter mit dem Tempo“, so der Rat der Verkehrswächter. G. Schenke

Weitere Veranstaltungshinweise unter www.verkehrswacht-potsdam.de

G. Schenke