ATLAS: Verkehrte Welt
Verkehrte Welt beim Potsdamer Verkehrsbetrieb: Da sollen zwei junge Frauen für angebliches Schwarzfahren bezahlen, obwohl sie als Studentinnen ein Semesterticket haben und das den Kontrolleuren auch vorzeigen konnten, wie sie versichern. Die Frauen haben einen Widerspruch gegen die Geldforderung eingelegt – aber nur mit mäßigem Erfolg.
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Verkehrte Welt beim Potsdamer Verkehrsbetrieb: Da sollen zwei junge Frauen für angebliches Schwarzfahren bezahlen, obwohl sie als Studentinnen ein Semesterticket haben und das den Kontrolleuren auch vorzeigen konnten, wie sie versichern. Die Frauen haben einen Widerspruch gegen die Geldforderung eingelegt – aber nur mit mäßigem Erfolg. Zwar wurde die Summe von ursprünglich 60 Euro auf sieben Euro „erhöhtes Beförderungsentgelt“ verringert. Nun wird den Frauen aber mit Anwalt und Schufa-Eintrag gedroht, sollten sie nicht zahlen. Die Erklärung von den Verkehrsbetrieben kann erst recht nicht überzeugen: Es gibt offenbar ein Problem mit den Semestertickets, die irgendwann unlesbar werden. Das Problem ist offenbar länger bekannt, man sei dazu schon mit der Hochschule im Gespräch, heißt es. Dass in der Zwischenzeit nun Studenten doppelt zur Kasse gebeten werden, ist nicht nur unverständlich, sondern völlig unverhältnismäßig. Selbst wenn ein Ticket nicht lesbar ist, so ist es doch ein Leichtes, herauszufinden, ob der Besitzer tatsächlich an der Hochschule eingeschrieben ist. Zur Erinnerung: Die gut 24 000 Studierenden in Potsdam zahlen pro Semester gut 150 Euro für ihr Ticket, sie sind eine nicht unbedeutende Kundengruppe für die Verkehrsbetriebe in Potsdam und Berlin. Schikanen sind völlig fehl am Platz.
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