
© Jan Kuppert
Von Michael Meyer: Verletzungen und klarer Vorsprung
Turbine Potsdam kehrte am Donnerstag vom Champions-League-Spiel bei Juvisy Essone heim
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Viola Odebrecht musste sich am Donnerstag erst einmal körperlich erholen. „Ich habe lauter blaue Flecken an den Beinen“, erzählte Turbine Potsdams Mittelfeldspielerin, die am gestern Vormittag mit ihrem Team vom Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Women’s Champions League beim FCF Juvisy Essonne heimkehrte. Beim 3:0-Sieg des Titelverteidigers hatte der französische Meister des Vorjahres sehr hart agiert (PNN berichteten), so dass Turbine gestern nach der Landung in Berlin-Tegel zwei Verletzte sicherheitshalber zur ärztlichen MRT-Untersuchung schicken musste. Fatmire Bajramaj erlitt eine Beckenprellung, während Bianca Schmidt durch ein Foul Laëtitia Tonazzis auf ihre operierte rechte Hand fiel und dort nun wieder heftige Schmerzen hat.
„Die Französinnen sind schon immer für ein härteres Spiel als andere europäische Mannschaften bekannt“, erklärte Viola Odebrecht, die am Mittwochabend im Stade Robert Bobin bei ihrem Kopfball-Tor im Abseits stand, so dass ihr Treffer nicht anerkannt wurde (13.), und wenig später unter Bedrängnis Juvisys Kasten verfehlte (20.). „Aber ich habe lange nicht mehr so aggressive Spielerinnen mit so unfairen Mitteln kämpfen sehen.“ Die Potsdamerin sieht als Grund dafür eine zu nachsichtige Haltung der ukrainischen Schiedsrichterin Kateryna Monzul, die zwar drei Turbine- Spielerinnen, aber keiner FCF-Kickerin die Gelbe Karte zeigte.
Auch Turbine-Trainer Bernd Schröder beklagt die raue Gangart der Französinnen. „Wir wussten zwar, wie sie spielen. Dass es dabei aber so aggressiv zugehen würde, hätte ich nicht gedacht“, erklärte der Coach am Donnerstag nach dem Heimflug. Die Leistung der Unparteiischen hatte er bereits am Mittwochabend als „katastrophal“ bezeichnet. „Das war für mich die schlechteste Schiedsrichter-Leistung, seit wir in der Champions League spielen“, hatte er erklärt.
Nach der Rückkehr aus Frankreich bat Schröder seine Mannschaft am Donnerstagabend wieder zum Training, der heutigen Übungseinheit wird seit langem einmal wieder ein freies Wochenende folgen. Am Montag steigen die Potsdamerinnen dann erneut in die Vorbereitung für das Halbfinal-Rückspiel gegen den FCF Juvisy Essonne am kommenden Mittwoch um 19 Uhr im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion ein. Schröder hofft, dass Bajramaj und Schmidt dann wieder einsatzbereit sind. Nach dem deutlichen Auswärtssieg haben die Potsdamerinnen, die in dieser Champions-League-Saison nach fünf Spielen immer noch ohne Gegentor sind, ausgezeichnete Chancen auf den Einzug ins Halbfinale, in dem der FCR Duisburg oder der englische LFC Everton wartet. „Das lassen wir uns jetzt nicht mehr nehmen“, sagt auch Viola Odebrecht – allen blauen Flecken zum Trotz.
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