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Landeshauptstadt: Verlieben in vier Minuten

Speeddating am Valentinstag: „Bist du aus Potsdam?“

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Am Stern - Die Liebe auf den ersten Blick gibt es nicht nur im Film. Viele Menschen wissen oft nach wenigen Minuten, ob ihr Gegenüber zu ihnen passt oder nicht. Dieses Prinzip beherzigten auch 25 Potsdamer, die am Valentinstag an einem Speeddating teilnahmen. Eingeladen hatte Starbucks im Sterncenter. Die Café-Insel ist mit Herz-Ballons und Tulpen geschmückt, auf den Tischen liegen Eieruhren. Gemütlich wirkt es nicht, wenn rundherum die Kunden des Sterncenters mit ihren Einkäufen zum Ausgang laufen, aber die meisten Teilnehmer scheint das nicht zu stören. Die Altersverteilung ist bunt gemischt: Sowohl unter den Männern als auch den Frauen reicht die Spanne von Mitte Zwanzig bis Ende Vierzig. „Ich habe mir fest vorgenommen, mir hier niemanden ‚einpacken' zu lassen“, sagt Birgit aus Potsdam und lacht. Wie viele andere ist sie zum ersten Mal beim Speeddating. Angst, dass etwas nicht klappen könnte, hat sie nicht: „Im schlimmsten Fall lächeln wir uns halt nett an.“

Der Ablauf ist einfach: Während die Frauen an den Tischen sitzen bleiben, rotieren die Männer im Vier-Minuten-Takt von Tisch zu Tisch. So lange haben die Paare Zeit, sich miteinander zu unterhalten. Klingt kurz, ist aber ausreichend, findet die stellvertretende Filialleiterin Elisabeth Jonas: „Beim ersten Mal hatten wir sechs Minuten gemacht, das war viel zu lang. Im letzten Jahr haben wir drei Minuten versucht, aber das war allen zu kurz. Nach den drei Minuten haben mich immer alle angeguckt und wollten gar nicht weiterrutschen.“

Das Speeddating beginnt, die Teilnehmer wechseln lächelnd die ersten Worte. Wer sein Gegenüber gerne wiedersehen möchte, kann sich auf einem Kärtchen den Namen der Person aufschreiben. Diese Kärtchen werden am Schluss verglichen: Wenn ein Teilnehmer jemanden wiedersehen möchte, der auch ihn auf sein Kärtchen geschrieben hat, dann überreicht das Café dem jeweiligen Paar eine Urkunde mit der freudigen Botschaft, dass sie ein Date bei Starbucks mit einem Gratis-Getränk und einem Stück Kuchen gewonnen haben.

Aber reichen vier Minuten zum Kennenlernen aus? „Klar“, meint der 26-jährige Matthias, „es kommt ja drauf an, ob das Gesicht sympathisch ist und ob der Gegenüber reden kann.“ Die 24-jährige Julia: „Nö, zum Kennenlernen reicht das nicht, aber man merkt zumindest, ob man grundsätzlich zusammenpasst.“ Besondere Fragen stelle sie dabei nicht: „Bist du aus Potsdam und wie alt bist du? Der Rest ergibt sich dann schon.“ Erik Wenk

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