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Bei der Europapremiere von "Ein Hologramm für den König": Darsteller Tom Hanks und Regisseur Tom Tykwer.

© M. Thomas

„Ein Hologramm für den König“ - Potsdamer Filmemacher nominiert: Verliebt in Tom Hanks

Tom Tykwers neuer Film „Ein Hologramm für den König“ entstand mit Hilfe von Potsdamer Filmemachern. Sie sind auch für den Deutschen Filmpreis nominiert.

Von Sarah Kugler

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Potsdam - Hagel und Regen in der Wüste, laute flatternde Windplanen und Küsse unter Wasser – die Dreharbeiten zu Tom Tykwers aktuellem Film „Ein Hologramm für den König“ mit Hollywoodstar Tom Hanks in der Hauptrolle stellten das Team vor einige Herausforderungen. Die Mühe hat sich jedoch gelohnt: Der Film ist in gleich drei Kategorien für den Deutschen Filmpreis nominiert, zwei der Nominierungen gehen an Potsdam. Für den besten Spielfilm ist der Potsdamer Produzent Stefan Arndt gemeinsam mit Kollege Uwe Schott nominiert, auf den Preis für die beste Tongestaltung darf unter anderem der Potsdamer Tonfilmmeister Roland Winke hoffen. „Das ist der schönste Lohn, wenn auch anderen auffällt, wie viel Mühe und Liebe in einem solchen Projekt steckt“, so Winke, und Arndt ergänzt: „Die Nominierung ist schon eine große Nummer und eine Auszeichnung für uns alle.“ Am gestrigen Sonntag durften sie ihren Filmerfolg erst mal bei der Europapremiere im Berliner Zoopalast feiern, bei der neben den Darstellern Alexander Black, Sarita Choudhury, Sidse Babett Knudsen und Tom Hanks auch Regisseur Tom Tykwer anwesend war.

Innovative Hologramm-Kommunikationstechnologie für König Abdullah von Saudi-Arabien

„Für mich ist Tom Tykwer einer der größten Drehbuchschreiber, die wir haben“, so X-Film-Produzent Arndt. Denn: Er beschäftige sich mit der realen Welt, mit den Menschen und ihren Problemen. Die Geschichte rund um Alan Clay (Tom Hanks), der im Alter von 54 Jahren vor seiner persönlichen Finanzkrise steht, hat ihn sofort überzeugt. „Ich mag die Darstellung dieser westlichen Figur, der es eigentlich gut geht, die aber trotzdem leidet“, sagte er den PNN. Dieser Mensch wird dann einfach in eine Welt versetzt, die er nicht begreifen kann. Denn um sich aus der Krise zu befreien, bekommt Hanks’ Figur noch eine Chance: Er soll innovative Hologramm-Kommunikationstechnologie an König Abdullah von Saudi-Arabien vermitteln. Der lässt mitten in der arabischen Wüste eine strahlende Wirtschaftsmetropole errichten – erscheint jedoch nicht zu den Terminen. Nicht am ersten Tag, nicht am zweiten – und auch nicht in den Tagen danach. In dieser Zeit des Wartens lernt Clay den jungen Fahrer Yousef (Alexander Black) sowie die schöne Ärztin Zahra (Sarita Choudhury) kennen, durch die er schließlich zu sich selbst findet.

Gedreht wurde der 14-Millionen-Dollar-Film größtenteils in Marokko, aber auch an verschiedenen Standorten in Berlin, wie etwa dem Tempodrom. Die Szene, an die sich Arndt am liebsten erinnert, nämlich „der schönste Filmkuss der Filmgeschichte“, entstand jedoch in Ägypten. „Wir haben dort direkt im Meer, in einem Korallenriff gedreht und das war unglaublich und wahnsinnig zugleich“, erzählte er und lacht. Es sei nicht einfach, unter Wasser zu küssen, dann kommen noch die Fische hinzu und die Darsteller mussten aufpassen, dass sie sich nicht an den Korallen schneiden. Die Schauspieler hätten das aber professionell gemeistert – überhaupt ist Arndt ganz verliebt in Tom Hanks: „Niemand hätte diese Rolle besser spielen können, er bringt da einfach so eine unglaublich positive Art rein“, so der Produzent, der derzeit mit Tom Tykwer an der Serie „Babylon Berlin“ arbeitet.

Probleme für die Potsdamer Tonmeister

Auch Tonmeister Roland Winke war von der Arbeit mit dem Superstar begeistert. „Er ist natürlich sehr professionell und hat eine klare und kräftige Stimme, was das Aufnehmen der Sprache schon leichter macht“, sagte er den PNN. Er hat eben das, was man als ‚Stütze’ bezeichnet: Selbst wenn er leise spricht, versteht man ihn sehr deutlich. Trotzdem war der Dreh, der zum großen Teil in Marokko stattfand, nicht ohne Herausforderungen für die Tonarbeiten. Gerade starker Wind kann immer zu einem Problem werden. Vor allem, wenn der Dreh in einem großen Zelt stattfindet, dessen Planen laut flattern. „Man behilft sich dann mit den üblichen Fellen auf den Mikros und viel hängt auch davon ab, in welcher Position man die Mikrofone hält“, so Winke. Auch gegen andere Störgeräusche gebe es kleine Tricks: „Wenn etwa Geschirr auf einen Tisch gestellt wird, stellt man etwas Weiches darunter, Schlüssel werden zusammengeklebt, damit sie nicht klappern und so weiter.“ Wenn ein Flugzeug über den Drehort flog, musste die Szene noch mal gedreht werden, „gerade bei Außendrehs hängt da viel vom jeweiligen Tag ab, das ist wie ein großes Puzzlespiel“, so Winke. Er wird dann zum Jäger: „Wir haben hier die richtigen Momente abgepasst.“ Sogar ein paar schöne Einzelgeräusche, wie eine Fahne, die im Wind weht oder ein besonders schönes Meeresrauschen habe er einfangen und dann der Postproduktion anbieten können. „Das sind schon auch immer kleine Glücksmomente – und wenn dann noch eine positive Rückmeldung kommt, habe ich alles richtig gemacht“, sagt Winke und lacht.

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