Kommentar über die die Lösungssuche in Sachen Potsdamer Moschee: Verpasst
Es braucht eine langfristige Lösung für die Moschee in Potsdam. Auch grundsätzliche Fragen der Finanzierung müssen geklärt werden. Ein Kommentar.
Stand:
Potsdam - Heute nun werden wieder viele Muslime beim Freitagsgebet in Potsdams einziger Moschee gezwungen sein, aus Platznot auf dem Gehweg in der Ladenzeile Am Kanal zu beten. Ein Dauerzustand kann das nicht sein, das hat Oberbürgermeister Jann Jakobs schon vor rund einem Jahr erkannt und Hilfe angeboten. Aber eine Lösung fand sich nicht, die Stadtpolitik ignorierte das Thema weitgehend. Doch einer Debatte bedarf es, denn viele der Flüchtlinge, die in der Al Farouk Moschee beten, werden vermutlich dauerhaft in Potsdam leben. Deswegen bedarf es neben einer schnellen Übergangslösung für einen Gebetsraum auch einer langfristigen Lösung – und das hat nichts damit zu tun, ob die Rechtspopulisten der AfD das Thema nun für ihre Propaganda entdeckt haben.
Grundsätzliche Fragen des Zusammenlebens sind zu klären: Muss auch das Land Brandenburg, wie andere Bundesländer es schon getan haben, einen Staatsvertrag mit den Muslimen schließen, der auch die Finanzierung ihres Gemeindelebens regelt? Oder muss die Stadt Potsdam schon aus Integrationsgründen Geld locker machen, um die nötigen Räumlichkeiten mitzufinanzieren? All das hätte schon lang diskutiert werden müssen, das wurde verpasst. Nun muss dies im Schnelldurchlauf, aber dennoch konzentriert und ernsthaft geschehen.
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