ATLAS: Verplant

Ferienzeit ist Baustellenzeit. Gerade dann, wenn viele Urlaub machen, sind Straßensperrungen besser verkraftbar, so lautet zu Recht das Kalkül in Deutschlands Straßenverkehrsbehörden. Und dafür hat eigentlich jeder Verständnis – auch in Potsdam. Allerdings müssen die Baustellen auch in der Ferienzeit zumindest aufeinander abgestimmt sein. In Potsdam ist gerade das Gegenteil zu beobachten: Wenn Autofahrer auf ihrer Fahrt von Groß Glienicke bis in die Innenstadt bis zu zwei Stunden benötigen und der Verkehr derart lahmgelegt wird, dann haben sich die Verkehrs- und Baustellenmanager gründlich verplant. Daneben zeigt der Dauerstau einmal mehr, dass es in der Potsdamer Verkehrspolitik grundsätzlich hakt. Mit dem Wachstum der Stadt hat sich auch die Zahl der Autos in den vergangenen Jahren erhöht – neue Straßen wurden aber nicht gebaut. Hier muss sich die Politik noch einmal grundsätzlich Gedanken machen, ob eine wachsende Stadt tatsächlich ohne neue Wege auskommen kann – gerade im Potsdamer Norden sollen ja noch Tausende Familien zusätzlich angesiedelt werden. Die kann man zwar auf Alternativen zum Auto verweisen, wie Busse, doch auch die standen am Montag im Stau. Selbst das Fahrrad ist bei schwülheißen Außentemperaturen eben nicht für jeden Verkehrsteilnehmer das bevorzugte Mittel.