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Links und rechts der Langen Brücke: Verplanter Masterplan

Links und rechts der Langen Brücke Nicola Klusemann über die Schwierigkeit, auf 46 Hektar Medienstadt alle Interessen zu vereinigen Es scheint, als hätte Filmpark-Chef Friedhelm Schatz die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Als er in dieser Woche den Masterplan – ein verbindliches Leitbild für die künftige Entwicklung des „Media Campus Babelsberg“ – vorstellte, lobte er noch die guten Beziehungen zu den Partnern auf dem Gelände.

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Links und rechts der Langen Brücke Nicola Klusemann über die Schwierigkeit, auf 46 Hektar Medienstadt alle Interessen zu vereinigen Es scheint, als hätte Filmpark-Chef Friedhelm Schatz die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Als er in dieser Woche den Masterplan – ein verbindliches Leitbild für die künftige Entwicklung des „Media Campus Babelsberg“ – vorstellte, lobte er noch die guten Beziehungen zu den Partnern auf dem Gelände. Die viel beschworenen Synergien zum Rundfunk Berlin-Brandenburg und zur Hochschule für Film- und Fernsehen (HFF) mündeten nun in gemeinsamen Projekten. Man profitiere nicht nur von der Nachbarschaft, sondern mache gemeinsame Sache. Der Masterplan sei erstes Ergebnis dieser neuen Nähe, von der aber offensichtlich der Hauptnutzer der Medienstadt, nämlich Studio Babelsberg, gänzlich ausgeschlossen ist. Deren Geschäftsführer Christoph Fisser war deshalb auch überrascht über das, was ihm im Bauausschuss an Zukunftsplänen offeriert wurde. Er war alles andere als einverstanden. Die neue Geschäftsleitung des Studiobetriebes hatte nach Übernahme im vergangenen August gleich die Tore dicht gemacht. Die Closed-Set-Politik sei, so die Erklärung, ein Zugeständnis an die Produzenten aus Hollywood, die den Ausschluss der Öffentlichkeiten verlangten. Und als ob es eine Reaktion auf diese Haltung sei, setzte Filmpark-Chef Schatz Studio-Neubauten und ein Sendezentrum in seinen Planentwurf. Von den 46 Hektar Gesamtfläche seien noch rund 12 Hektar „Planungsreserve“, erklärte Projektentwickler Wolfgang Schultes; laut Leitbild aus seinem Hause aber bereits überplant mit Themenpark-Ideen. Studio Babelsberg hatte den gescheiterten Versuch unternommen, Fläche in der Filmstadt zu erwerben. Als Notbehelf wurden außerhalb gelegene Hallen angemietet. Als Dauerlösung funktioniert das nicht. Das Unternehmen Studio Babelsberg solle sich erst einmal finden, sagte Schatz. Vielleicht ein neuerliches Verhandlungsangebot. Im Sinne des Standortes jedenfalls wäre es wünschenswert, wenn beides Platz hätte: die Filmwirtschaft und das Vergnügen.

Nicola Klusemann

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