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Landeshauptstadt: Verschluckte Weihnachtsnüsse

CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche las auf der Kinderstation des Klinikums / Weihnachtsmotto des Chefarztes: „Wer krauchen kann, fliegt raus“

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CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche las auf der Kinderstation des Klinikums / Weihnachtsmotto des Chefarztes: „Wer krauchen kann, fliegt raus“ Von Kay Grimmer Innenstadt – „Wer nur irgendwie krauchen kann, fliegt raus!“ Das Weihnachtsmotto 2003 gilt auch 2004. Was ziemlich gemein klingt, zauberte gestern bei den Betroffenen ein Lächeln auf das Gesicht. Absender war Professor Michael Radke, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche im Klinikum Ernst von Bergmann, die Adressaten seine kleinen und größeren Patienten. Rund zehn der insgesamt 45 Genesenden fanden sich gestern im Aufenthaltsraum der Station L3 ein, um der „Märchentante“ Katherina Reiche zuzuhören, die – wie im vergangenen Jahr – auch diesmal für ein wenig Abwechslung sorgte. In diesem Jahr hatte sie tatkräftige Unterstützung von CDU-Kreisverbandschef Wieland Niekisch. Für die CDU-Bundestagsabgeordnete Reiche, die selbst Mutter zweier Kinder ist, ein Besuch, der sie tief rührt: „Ich weiß, wie es Eltern geht, deren Kinder im Krankenhaus liegen, meine beiden mussten auch schon hierher. Ich kenne die Nächte auf der Pritsche neben dem Krankenbett“, erklärte sie. Umso wichtiger sei Abwechslung vom Klinikalltag, die sie mit ihrer Märchenstunde und mitgebrachten Spielen bieten wolle. Für Chefarzt Radke sind diese Termine in der Weihnachtszeit wichtig. Zwar versuche man, die Verweildauer der kleinen Patienten sehr kurz zu halten und wenn irgendwie möglich, sie zum Weihnachtsfest nach Hause zu entlassen. „Aber ich rechne mit 30 Patienten, die den Heiligabend bei uns verbringen müssen“, sagt Radke. Um den Kindern den Aufenthalt wenigstens so angenehm wie möglich zu machen, kommen fast täglich Aktionsgruppen vorbei, um mit ihnen zu spielen, ihnen vorzulesen oder mit ihnen zu musizieren. Ein Bläserzug spielt Weihnachtsmusik und die Kirchengemeinden machen Besuche. Am Heiligabend kommt auch der Weihnachtsmann. Er wird auf der Kinderstation den kleinen Samuel antreffen. In der 28. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen, waren seine Lungen kaum entwickelt; seit vier Monaten liegt er mit einer künstlichen Luftröhre im Krankenhaus, erst in der Charité, nun im Potsdamer Klinikum. Doch solch schwere Fälle sind glücklicherweise selten. Typische „Weihnachtserkrankungen“ seien da eher Magen-Darm-Probleme wegen zu vieler Süßigkeiten, weiß Professor Michael Radke. „Immer wieder bekommen wir auch Kleinkinder, die kleine Nussstückchen eingeatmet haben und unter schwerem Husten leiden.“ Schließlich sei der Winter auch die Zeit der Infekte. Doch auch wenn Katherina Reiche dann nicht mehr als Märchenerzählerin vor Ort ist, dank ihr werden die kleinen Patienten die Wartezeit der Genesung mit vielen neuen Gesellschaftsspielen überbrücken können. Professor Radke versprach, mit dem ersten Einsatz der Spiele nicht bis Heiligabend warten zu wollen. „Eigentlich ist ja schon die ganze Woche Weihnachten.“

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